Wer waren die Patrizier?
Patrizier sind die Angehörigen der alteingesessenen, adligen Oberschicht im alten Rom. Sie fühlten sich als Nachkommen der Gründer Roms. Daher leitet sich auch ihr Name ab, nämlich von patres, was "Vorfahren" bedeutet. Die Patrizier waren wohlhabend und besaßen meist größere Ländereien. Sie stellten die Senatoren.
In den Anfängen der Republik hatten nur sie Zugang zu den politischen Ämtern wie dem Konsulat. In den Ständekämpfen setzten die Plebejer mehr Rechte für sich durch und bekamen eigene Vertreter für die Volksversammlung.
Woher kamen die Patrizier?
Wie sich die Schicht der Patrizier bildete, weiß man nicht genau. Es gibt einige Entstehungsgeschichten. So behauptete der Geschichtsschreiber Livius, dass der sagenhafte Gründer Roms, Romulus, hundert Senatoren aussuchte. Die Patrizier seien deren Nachfahren. Die übrigen Bürger Roms seien dann Plebejer gewesen. Andere sagten, dass die Patrizier entweder die reichsten Männer Roms waren oder dass es die wehrfähigsten waren. Heute nimmt man eher an, dass sich die Patrizier erst in der frühen Republik herausbildeten.
Was ist ein gens?
Mit der Zeit bildeten sich 14 gentes (Einzahl: gens) heraus. Das kann man mit "Gruppe von Familien" oder Sippe übersetzen. Zu jeder gens gehörten mehrere Familien, insgesamt gab es 30 Familien. Jede gens trug den Namen ihres Vorfahren, und zwar als mittleren der drei üblichen Namen. Berühmte Sippen waren die Iulier, die Claudier oder die Cornelier. Auf Lateinisch gehörte man dann zum Beispiel zur gens Iulia. Gaius Iulius Caesar ist ein berühmter Vertreter dieser Sippe. Aulus Cornelius Cossus, ein Konsul im 5. Jahrhundert vor Christus, war demnach ein Cornelier. Man unterschied außerdem zwischen bessergestellten Sippen und denen, die eher abgestiegen waren, die gentes maiores und die gentes minores.