Was ist das Prinzipat?

    Princeps

    Augustus nannte sich selbst princeps senatus - der Erste des Senats. Gleichzeitig war er aber auch der princeps civitatis, der "Erste Bürger". Daraus entstand der Begriff des Prinzipats. Er wurde allerdings nicht von den Römern selbst verwendet, sondern erst später.
     

    Dauer des Prinzipats

    Diese Art der Herrschaft, die mit Augustus' Regierung ab 27 vor Christus begann, dauerte bis zur Regierung Diokletians, der 284 zahlreiche Reformen durchsetzte. Das Prinzipat umfasst somit die frühe und hohe Kaiserzeit. Die Traditionen der Republik wurden zusammengeführt mit der Vorherrschaft eines Einzelnen. Das Jahr 284 markiert dann den Beginn der Spätantike und die späte Kaiserzeit.

    Senatorische und kaiserliche Provinzen

    Es gab nun Provinzen, die dem Senat unterstanden (senatorische Provinzen) und solche, die dem Kaiser unterstanden (kaiserliche Provinzen). Die senatorischen Provinzen waren vorwiegend die friedvollen Gegenden nah am Mittelmeer.

    Die kaiserlichen Provinzen waren die an den Rändern des Imperiums, wo fast alle Legionen standen, und die Provinzen, die für die Getreideversorgung Rom zuständig waren, nämlich Sizilien und Ägypten. Somit sicherten Augustus und die Kaiser nach ihm die Gewalt über das Heer und die Versorgung der Hauptstadt und erhielten somit große Macht.

    Der Senat bestand weiterhin, besaß aber faktisch keine Macht mehr.

    Die Macht der Volkstribunen geht an den Kaiser

    Der Princeps erhielt auch die Macht, die eigentlich den Volkstribunen vorbehalten war. So konnte er viele Entscheidungen beeinflussen. Seit den Ständekämpfen hatten die Volkstribune die Interessen des einfachen Volkes, der Plebejer, vertreten. Das Amt der Volkstribunen gab es zwar weiterhin, war an sich aber bedeutungslos geworden. Der Princeps nahm nun ihre Rechte wahr. Diese Befugnisse der Volkstribunen nennt man auch Tribunizische Gewalt.