Wer waren die sieben Könige von Rom?

    Sieben Könige

    Nach der Gründung Roms herrschten sieben Könige.

    Der erste König

    Der erste König war Romulus, der sagenhafte Gründer der Stadt.

    Der zweite König

    Ihm folgte Numa Pompilius. Er war König in Cures, der Hauptstadt der Sabiner (ein Volk, das damals in Italien lebte). Erst nachdem er den Vogelflug deuten ließ, um den Willend er Götter zu erkunden, nahm er die Wahl zum König Roms an.

    Er ließ in Rom einen Torbogen errichten, der dem Gott Janus geweiht war. War das Tor geschlossen, war Frieden, war es offen, herrschte Krieg. Numa regierte jedoch äußerst friedlich. Numa ließ auch die Verehrung der Göttin Vesta einführen.

    Numa veränderte den römischen Kalender. Unter Romulus gab es 10 Monate, nun führte Numa den 12-monatigen Kalender ein und verlegte den Beginn des Jahres vom März auf den Januar. Der Kalender wird nach ihm auch der Numanische Kalender genannt.

    Der dritte König

    Der dritte römische König wurde nach Numas Tod Tullus Hostilius. Dieser war jedoch nicht sehr friedfertig und zog gegen mehrere Städte los, darunter Alba Longa und Veji. Bei einem Blitzschlag soll er nach 32 Jahren Regierungszeit mit seiner gesamten Familie umgekommen sein.

    Der vierte König

    Als vierter König folgte ihm Ancus Marcius auf den Thron. Er war zwar friedfertig, musste Rom aber gegen Angriffe anderer Städte verteidigen. Daraus ging er siegreich hervor und mehrte so die Macht Roms. Er ließ auch die Hafenstadt Ostia erbauen. Über den Tiber wurde eine Brücke errichtet. Sie soll die erste hölzerne Brücke der Welt gewesen sein.

    Der fünfte König

    Fünfter König wurde Lucius Tarquinius Priscus. Er stammte aus der etruskischen Stadt Tarquinii. Er war mit seiner Frau Tanaquil nach Rom gezogen, weil er in Tarquinii keine Ämter bekleiden durfte, da sein Vater aus Korinth kam, also aus Griechenland. Als Tarquinius in Rom ankam, soll ihm ein Adler seine Mütze gestohlen, aber gleich wieder aufgesetzt haben. Das deutete er als Vorzeichen dafür, dass er einmal König werden würde.

    In Rom erlangte er großes Ansehen und wurde schließlich nach dem Tod des Ancus Marcius zum König gewählt, obwohl dieser selber zwei Söhne hatte. Tarquinius unterwarf die Sabiner und kämpfte sogar gegen die Etrusker, deren Städte er eroberte.

    Tarquinius ließ den Circus Maximus erbauen, in dem Wagenrennen stattfanden. Er legte den Sumpf zwischen den Hügeln Palatin und Kapitol trocken, wo später das Forum Romanum entstehen sollte. Die Trockenlegung geschah durch das Anlegen von Kanälen. Sie waren der Grundstein für die Cloaca Maxima, dem römischen Kanalsystem. Außerdem begann er auf dem Kapitol mit dem Bau eines Tempels für Jupiter.

    Nachdem er 38 Jahre regiert hatte, wurde Tarquinius von zwei Hirten ermordet. Diese handelten im Auftrag der beiden Söhne von Ancus Marcius, die nun selber den Thron besteigen wollten. Doch Tanaquil hielt zunächst geheim, dass Tarquinius ermordet worden war, und sorgte dafür, dass ihr Schwiegersohn Servius Tullius zum nächsten König gewählt wurde.

    Der sechste König

    Sechster König Roms wurde also Servius Tullius. Es gibt zwei Versionen seiner Herkunft.  Nach der einen ist Servius ein Etrusker namens Mastarna. Nach der anderen stammt er aus einer von Tarquinius eroberten Sabiner-Stadt und kam mit seiner Mutter Ocresia nach Rom. Um seinen Kopf soll eine Flamme gesehen worden sein, was Tanaquil als künftige Königsherrschft deutete. So verheiratete man Servius mit der Königstochter und schließlich wurde er nach Tarquinius' Tod selber König.

    Unter Servius wurde Roms Land noch einmal vergrößert. Er teilte das Land in fünf Bezirke (Tribus). Es gab eine erste Volkszählung, nach der nun 80.000 Menschen in Rom lebten. Nach Servius wird die Stadtmauer Roms auch Servianische Mauer genannt. Allerdings wurde sie wohl tatsächlich erst im 4. Jahrhundert errrichtet.

    Servius' Tochter Tullia schmiedete ein Komplott mit dem Sohn von Lucius Tarquinius Priscus, Lucius Tarquinius Superbus. Sie ließen Servius auf die Straße werfen, wo er erstochen wurde. Tullia überfuhr ihren Vater triumphierend mit einem Wagen.

    Der siebte König

    Siebter König wurde Lucius Tarquinius Superbus, also der leibliche Sohn von Lucius Tarquinius Priscus. "Superbus" bedeutet "der Hochmütige". Diesen Beinamen erwarb er sich durch seine Gewaltherrschaft. Er führte grausame Kriege und eroberte weiteres Land, das noch nicht unter Roms Herrschaft stand.

    Tarquinius Superbus vollendete den Jupiter-Tempel auf dem Kapitol und legte die Cloaca Maxima an, indem er das Kanalsystem seines Vaters ausbaute.

    Sein Sohn Tarquinius Sextus machte sich an Lucretia heran, eine besonders tugendhafte Römerin. Daraufhin kam es zu einem Aufstand, den Lucretias Mann Collatinus und sein Freund Lucius Iunius Brutus (ein Neffe von Tarquinius Superbus) organisierten.  Tarquinius Superbus musste fliehen. Es hatte schon vorher Bestrebungen gegeben, die Monarchie, also die Königsherrschaft, abzuschaffen, doch erst jetzt kam es endgültig dazu. Tarquinius Superbus floh in die etruskische Stadt Caere. Collatinus und Brutus wurden die ersten Konsuln der neu gegründeten Republik.

    Übersicht:

    Romulus (753 - 715 v. Chr.)

    Numa Pompilius (715 - 672 v. Chr.)

    Tullius Hostilius (672 - 640 v. Chr.)

    Ancus Marcius (640 - 616 v. Chr.)

    Lucius Tarquinius Priscus (616 - 579 v. Chr.)

    Servius Tullius (578 - 534 v. Chr.)

    Tarquinius Superbus (534 - 509 v. Chr.)