Woher kommt der Name Kolosseum?
Im römischen Reich gab es viele Amphitheater. Das Kolosseum in Rom ist das größte unter ihnen. Trotzdem kommt der Name nicht von seiner Größe, sondern weil nebenan eine riesige Statue des Kaisers Nero stand, der sogenannte Kolossal des Nero. Zur Zeit seiner Erbauung und bis ins 8. Jahrhundert wurde das Kolosseum noch Amphitheatrum Flavium genannt, da es unter den Flaviern errichtet wurde.
Wie groß war das Kolosseum?
Im Jahre 80 wurde das Kolosseum von Kaiser Titus eröffnet. Es gab 80 Eingänge - 76 für das Volk, vier für den Kaiser und die Senatoren! Durch diese Bögen im Erdgeschoss konnten die riesigen Menschenmengen, die im Kolosseum Platz fanden, schnell hinein und auch wieder hinaus.
Etwa 50.000 Menschen passten hinein! Auch im zweiten und dritten Stockwerk gab es außen Bögen. In ihnen standen damals Statuen.
Wie war das Kolosseum aufgebaut?
Im Keller gab es ein System aus Tunneln und Gängen. Es gab Falltüren, Rampen und Aufzüge, die die wilden Tiere oder die Gladiatoren auftauchen oder verschwinden lassen konnten! Es gab auch einen unterirdischen Zugang zur Gladiatorenkaserne, dem Ludus Magnus.
Wenn es zu heiß wurde, konnte eine Plane über das riesige Rund gezogen werden, die dann vor der Sonne schützte.
Es gab fünf Zuschauerränge. Für den Kaiser gab es eine eigene Loge in der ersten Reihe. Dort saßen auch die Senatoren und Vestalinnen. Etwas höher saßen die Ritter, dann kamen die wohlhabenden Bürger, ganz oben schließlich die ärmere Bevölkerung (Plebejer).
Was geschah im Kolosseum?
Es floss sicher viel Blut, denn es fanden Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen statt. Man nannte das "Spiele". Dorthin ging man zum Zeitvertreib wie heute ins Kino. Allerdings kostete es keinen Eintritt! Ließ der Kaiser viele Spiele stattfinden, warb er damit auch um die Gunst des Volkes!
Sogar Seeschlachten konnte man nachstellen. Dafür wurde die Arena geflutet. Die Gladiatoren kämpften dann auf kleinen Schiffen gegeneinander.
Und später?
Im Mittelalter nutzten die Römer das Kolosseum als Steinbruch, um damit eigene Häuser zu bauen. Deshalb blieb von den obersten Rängen nur ein Teil erhalten.
Mehr zu Gladiatoren findest du unter Ein Leben in Rom als... Gladiator.