Eine neue Stadt? Kein Problem für die Römer
Wollten die Römer eine neue Stadt bauen, wurde das genau geplant.
Rund um die neue Stadt wurde zunächst eine Ackerfurche gezogen - so wie Romulus es der Sage nach um Rom getan hatte. Wie eine heilige Linie sollte sie die Stadt schützen.
Nun kamen die Landvermesser. Sie benutzten die Groma, ein Messinstrument, mit dem gerade Linien und rechte Winkel sehr genau vermessen werden konnten. Du siehst einen Nachbau auf dem Foto. An der Spitze eines Stocks ist ein rechtwinkliges Kreuz befestigt, an dessen Enden eine Schnur mit einem Gewicht hängt (Lot).
Decumanus und Cardo
Mit der Groma konnten nun die beiden Hauptstraßen der neuen Siedlung abgesteckt werden. Sie verliefen wie ein Kreuz. Die Straße von Ost nach West hieß Decumanus, die von Nord nach Süd hieß Cardo.
Auch die weiteren Straßen wurden rechtwinklig angelegt. Die genauen Standorte des Amphitheaters, des Forums, des Circus und der Thermen wurden festgelegt.
Römische Bautechnik
Die Römer hatten schon ausgefeilte Bautechniken. Sie unterschieden zwischen Planung und Ausführung, also in etwa so wie wir heute zwischen Architekten und Baumeistern trennen. Schon 150 vor Christus erließen sie eine Bauordnung. Darin wurde zum Beispiel festgelegt, wie dick Mauern sein mussten oder wie hoch man ein Haus höchstens bauen durfte.
Ein besonders wichtiger Baustoff war Opus caementicium, eine Art Beton. Man nennt es auch Gussmauerwerk oder Römischen Beton. Mindestens seit dem 3. Jahrhundert vor Christus wurde es eingesetzt. Die Römer bauten Mauern, aber auch ganze Bauwerke damit. Sie nutzten dafür gebrannten Kalk, dem sie noch etwas beimischten. Durch Erhitzen wurde die Masse formbar. Bekannte Bauwerke, die zum großen Teil aus dem römischen Beton bestehen, sind das Kolosseum und das Pantheon.