Wenn bei uns von dem Entdecker Amerikas die Rede ist, sprechen wir meist von Christoph Kolumbus. Mal davon abgesehen, dass Kolumbus eigentlich der "Wiederentdecker Amerikas" war, weil die Wikinger ja schon viel früher da waren - eigentlich heißt Kolumbus ja gar nicht Kolumbus.
Kolumbus war nämlich Italiener und wurde als Christoforo Colombo 1451 in Genua geboren. Viel weiß man nicht über seine Herkunft und was man weiß, ist umstritten. Kolumbus selber schrieb auf, dass er schon mit 14 Jahren zur See fuhr. Vielleicht stimmt es auch, dass er an der Universität von Pavia studierte, denn er kannte sich gut in Geografie und Kartografie aus.
Ab 1477 lebte Kolumbus in Portugal, dem damaligen Zentrum der Seefahrt. Auf Portugiesisch lautet sein Name Cristóvão Colombo. Er heiratete die Portugiesin Felipa. Kolumbus nahm an einigen Seefahrten teil, so an der westfrikanischen Küste entlang. Er lebte auch auf Madeira, einer portugiesischen Insel weit draußen im Atlantik. Dort studierte er Seekarten und Logbücher.
In Kolumbus reifte der Plan, Indien über eine westliche Route zu erreichen. Was er nicht wusste: Der Umfang der Erde war viel größer als man dachte. Durchgesetzt hatte sich aber inzwischen die Auffassung, dass die Erde eine Kugel sei - und keine Scheibe, wie man lange angenommen hatte.
Wer hilft bei dem Plan?
Kolumbus begann um Unterstützung für seinen Plan zu werben, denn er brauchte Geld und Schiffe dafür. Der portugiesische König aber lehnte sein Ansinnen ab. Seine Berater glaubten nicht an die Durchführbarkeit. So ging Kolumbus nach Spanien. Auf Spanisch heißt er Christóbal Colón (die Betonung erfolgt jeweils auf dem "o", auf dem der Akzent liegt).
1485 kam Kolumbus nach Spanien. König Ferdinand II. von Aragon und Isabella von Kastilien hatten geheiratet und so ihre Reiche miteinander verbunden. Sie befanden sich aber im Kampf gegen die Mauren (siehe dazu auch: Reconquista in Spanien).
Nach langer Zeit des Wartens entschloss sich Kolumbus, in Frankreich um Unterstützung für seinen Plan zu werben. Schon wollte sich Kolumbus einschiffen, da wurde er zurückgehalten und wieder an den spanischen Königshof gerufen. Die letzten Mauren in Granada waren besiegt worden.
Die Verhandlungen scheiterten dennoch, weil Kolumbus hohe Forderungen stellte. So wollte er den Titel Admiral erhalten und Vizekönig in den von ihm entdeckten Gebieten werden sowie an den Einnahmen aus den Metallvorkommen der neuen Länder beteiligt werden. Isabella lehnte empört ab.
Kolumbus machte sich erneut auf den Weg nach Frankreich und wurde gerade noch von einem Eilboten der Königin eingeholt: Seine Forderungen sollten erfüllt werden! So segelte Kolumbus in spanischen Diensten gen Westen! Die vielen Namen des Kolumbus sind also alle richtig und im Deutschen können wir getrost Kolumbus sagen!
Und übrigens: Zwar wurde der neue Kontinent nicht nach seinem Entdecker benannt, sondern nach Amerigo Vespucci, doch auch Kolumbus wurde in einem Landesnamen verewigt: in dem von Kolumbien, einem Land in Südamerika.