Reconquista in Spanien

    Herrschaft der Mauren

    Im 8. Jahrhundert waren die muslimischen Araber in das Westgotenreich (im Gebiet des heutigen Spanien und Portugal) eingefallen. Es handelte sich um Mauren, die im Norden Afrikas lebten. Sie setzten über die Straße von Gibraltar über und eroberten in wenigen Jahren schließlich die gesamte Iberische Halbinsel. Im Gebiet des heutigen Frankreich drängte Karl Martell die Mauren 732 jedoch zurück und verhinderte somit ein weiteres Vordringen in Europa.

    Das Reich der Mauren auf der Iberischen Halbinsel wird auch Al-Andalus genannt. Verschiedene Kalifen regierten in Al-Andalus. Das Land besaß allerdings keine Einheit, sondern war in verschiedene Kalifate, also Herrschaftsgebiete eines Kalifen, aufgeteilt.
     

    Die Rückeroberung

    Nur im Nordwesten der Iberischen Halbinsel gab es ein kleines Gebiet, das die Mauren nicht einnehmen konnten. Von dort begann auch die Rückeroberung des Landes, die sogenannte Reconquista. Diese sollte mehrere Jahrhunderte dauern, vom 8. bis zum 15. Jahrhundert. Sie begann im Jahr 722 mit der Schlacht von Covadonga, wo der erste militärische Erfolg der christlichen Truppen verzeichnet wurde. Sie endete 1492, als das Königreich Granada, der letzte Rückzugsort der Mauren, fiel. Zehn Jahre dauerte dieser Abschluss der Reconquista.

    Spanien gab es damals übrigens noch gar nicht. Auf der Iberischen Halbinsel gab es zu der Zeit verschiedene Königreiche, zum Beispiel Kastilien, Aragón und Navarra.
     

    Was blieb von den Mauren?

    Doch die lange Herrschaft der Mauren hinterließ Spuren im Land. In der Architektur sind die arabischen Einflüsse genauso sichtbar wie in der Sprache oder der Literatur. Auch in der spanischen Sprache finden sich Überbleibsel der Araber. So sind alfombra (Teppich), adobe (Ziegel), algebra (Algebra), cifra (Ziffer) oder ojalá (hoffentlich) arabische Wörter.