Zeitstrahl

    Die Salier

    von 1024 bis 1125

    Die Salier - von Konrad II. bis zu Heinrich V.

    Die Salier waren ein fränkisches Adelsgeschlecht. Sie gründeten sich auf Konrad den Roten und dessen Frau Liutgard, eine Tochter von Otto I. Die Salier regierten zwischen 1024 und 1125, also 101 Jahre lang.

    Konrad II. war der erste Salier, der zum König der Ostfranken und dann zum römisch-deutschen Kaiser gekrönt wurde. Mit Heinrich V. endete die Herrschaft der Salier.

    Mit der achteckigen Reichskrone wurden die meisten Könige seit Konrad II. gekrönt. Sie gehörte mit der Heiligen Lanze, dem Reichsschwert und dem Reichskreuz zu den Reichsinsignien.

    In die Zeit der Salier fallen der Investiturstreit und der erste Kreuzzug.

    Die Herrschaft der Salier

    Die Salier

    Wer waren die Salier? Was geschah während ihrer Herrschaftszeit?

    Die Salier waren eine Adelsfamilie aus der Gegend um Speyer und Worms. Ab dem Jahr 1024 stellten sie die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation – und das bis zum Jahr 1125.

    In diese Zeit fällt der Investiturstreit. Dabei ging es darum, wer die Bischöfe und Äbte, also die hohen geistlichen Ämter, besetzen durfte. Das taten nämlich die weltlichen Herrscher und nicht der Papst, der ja das höchste geistliche Amt innehatte. Es war also eine Frage der Macht der geistlichen und weltlichen Herrscher. Ein geistliches Amt ist der Kirche zugehörig, ein weltliches Amt ist nicht-kirchlich.

    Vier Kaiser waren es, die die Salier stellten: Konrad II., Heinrich III., Heinrich IV. und Heinrich V.

    Konrad wurde zum ostfränkischen König gewählt, als Heinrich II. im Jahr 1024 starb. Er hatte keine Kinder, so dass die Herrschaft der Ottonen nun endete. Konrad wurde also König und drei Jahre später krönte ihn der Papst in Rom zum Kaiser. Konrad war verheiratet mit Gisela von Schwaben. Bei seiner Wahl zum König hatte Konrad schon einen 7-jährigen Sohn, obwohl er selbst erst 24 Jahre alt war. Das war Heinrich, der ihm nach seinem Tod nachfolgen sollte als Heinrich III.

    Doch zunächst herrschte nun also Konrad. Im Reich war es eher ruhig, die Herrschaft gefestigt. Konrad setzte seinen Sohn als Herzog von Bayern ein, beendete einen Aufstand in Schwaben und setzte sich gegen Adalbert von Kärnten durch. Kärnten wurde später ebenfalls von Konrads Sohn (dem späteren Heinrich III.) übernommen. Auch Burgund wurde dem Reich einverleibt, nachdem der König von Burgund ohne Nachkommen verstorben war.

    Heinrich III. war von seinem Vater Konrad II. schon mit 11 Jahren zum Mitkönig erhoben worden. Die Übernahme der Krone nach Konrads Tod im Jahr 1039 erfolgte ohne Probleme.

    Heinrich III. baute seine Macht gegenüber den Herzogtümern aus. So besetzte er freie Herzogtümer mit ihm treu ergebenen Männern. Dennoch kam es immer wieder zu Konflikten. Besonders langanhaltend waren diese in Lothringen, doch auch hier ging Heinrich schließlich als Sieger hervor. Heinrich setzte auch die Oberherrschaft des deutschen Königs über Ungarn und Böhmen durch.

    In Rom hatte es schon lange Streit darum gegeben, wer den Papst einsetzen sollte: die römischen Adelsfamilien oder der deutsch-römische Kaiser. Immer wieder wurden Päpste vertrieben und neue eingesetzt. 1046 setzte Heinrich die drei konkurrierenden Päpste ab und ernannte den deutschen Bischof von Bamberg als Clemens II. zum neuen Papst. Wenige Jahre später erreichten die Reformen unter Leo IX., der seit 1049 Papst war, einen neuen Höhepunkt. Heinrich unterstützte die kirchliche Erneuerung. Kirchliche Ämter sollten nicht mehr käuflich sein, wie es lange Praxis gewesen war.

    Aus der Ehe Heinrichs III. mit Agnes von Poitou gingen sechs Kinder hervor. Der älteste Sohn Heinrich sollte als Heinrich IV. schließlich die Nachfolge seines Vaters antreten. Da er allerdings beim Tod Heinrichs III. erst 6 Jahre alt war, übernahm seine Mutter Agnes zunächst die Regentschaft für ihn.

    Heinrich IV. war der dritte salische Herrscher. Seine Regierungszeit dauerte  50 Jahre, eine der längsten Regierungszeiten im Mittelalter. Allerdings war Heinrich IV. auch einer der umstrittensten Könige. Er führte Kriege gegen die Sachsen und stand im Streit mit dem Papst.

    Heinrich IV. wurde 1050 geboren und übernahm schon mit 6 Jahren nach dem frühen Tod seines Vaters die Krone. Seine Mutter Agnes unterstützte ihn zunächst bei der Ausübung der Regentschaft.

    Zwischen 1073 und 1075 kam es zu Auseinandersetzungen mit aufständischen Sachsen. Um sein Land zu sichern, ließ Heinrich im Harz zahlreiche Burgen bauen. Das empfanden die Sachsen als Bedrohung. Es kam zu langen Auseinandersetzungen, in deren Verlauf Heinrich fliehen musste und seine Burgen am Harzrand den Sachsen zur Schleifung überließ. Schließlich aber konnte er die Kämpfe für sich entscheiden.

    Der Name Heinrichs IV. ist jedoch vor allem mit dem Investiturstreit verbunden. Heinrich musste sich schließlich mit dem Gang nach Canossa Papst Gregor VII. beugen. Das Recht zur Investitur nahmen sich die deutschen Kaiser seit vielen Jahren heraus. Bischöfe und Äbte waren die zuverlässigsten Lehnsmänner der Könige. Papst Gregor VII. wehrte sich nun aber dagegen, dass Heinrich IV. das Recht zur Investitur wahrnahm. Er belegte die eingesetzten Kirchenfürsten mit dem Bann, d. h. sie wurden aus der Kirche ausgeschlossen. Als Heinrich sich auf dem Reichstag in Worms (1076) auf die Seite der gebannten Bischöfe schlug, wurde er selbst mit dem Bann belegt. So begann der Kampf zwischen Heinrich IV. und Papst Gregor VII.: der Investiturstreit.

    Die Fürsten verlangten von Heinrich, sich innerhalb eines Jahres von dem Bann zu lösen, sonst würde ein neuer König gewählt werden. Heinrich musste nachgeben. Da der Papst gerade auf dem Weg nach Deutschland war und nun Angst vor Heinrichs Heer bekam, zog er sich auf die Burg Canossa (Norditalien) zurück. Im Januar 1077 zog Heinrich im Büßergewand vor die Burg - alleine, ohne ein Heer. Dieses Ereignis wurde bekannt als Gang nach Canossa. Damit unterwarf sich Heinrich dem Papst, der den Bann löste.

    Heinrichs Position blieb dennoch schwierig. Seine Gegner ließen Gegenkaiser einsetzen. Gregor bannte den König schließlich erneut. Heinrich setzte daraufhin einen ihm treuen Gegenpapst ein. Überall wurde um die Macht gekämpft. Nachdem Gregor 1085 verstorben war, ruhte der Streit um die Investitur. Heinrich selbst wurde von seinem Sohn (Heinrich V.) zur Abdankung gezwungen.

    Erst mit dem Wormser Konkordat (1122) endete der Investiturstreit. Heinrich V. und Papst Calixt II. einigten sich darauf, dass der Kaiser in weltlichen Dingen die Oberhoheit über die Bischöfe behielt, diese in allen kirchlichen Fragen aber dem Papst unterstellt waren. Man unterschied also nun nach dem geistlichen und weltlichen Amt, das die Bischöfe zugleich bekleideten.

    Heinrich blieb jedoch auch unter seinen Fürsten umstritten und kämpfte immer wieder um die Macht. Auch mit seinen Söhnen konnte er sich nicht einigen. Heinrichs Sohn - Heinrich V. - erzwang schließlich die Abdankung seines Vaters. Heinrich IV. floh und verstarb nur wenige Monate später.

    Im Jahr 1096 begann der erste von mehreren Kreuzzügen, mit denen das Heilige Land  erobert werden sollte. Aus ganz Westeuropa brachen zweihundert Jahre lang immer wieder Zehntausende von jungen Männern auf. Sie zogen nach Osten, um das Heilige Land für die Christen zurückzuerobern.

    1095 forderte Papst Urban II. dazu auf, Jerusalem und das Heilige Land zu befreien. Dort waren die muslimischen Seldschuken eingefallen. Nun bedrohten sie Byzanz und der Kaiser von Byzanz bat um Unterstützung. Schon im 7. Jahrhundert war Palästina von den Arabern eingenommen worden und stand somit unter muslimischer Herrschaft.

    1099 eroberten die Kreuzfahrer Jerusalem. Die Eroberer gingen brutal gegen die Einwohner der Stadt vor und metzelten sie nieder. Jerusalem blieb 88 Jahre unter christlicher Herrschaft. Es wurden vier Kreuzfahrerstaaten gegründet.

    Insgesamt fanden bis 1270 sechs weitere Kreuzzüge statt, um die Kreuzfahrerstaaten zu verteidigen. Diese Kreuzzüge waren jedoch nicht sehr erfolgreich. Nach und nach mussten sich die christlichen Eroberer wieder zurückziehen. 1291 fiel Akkon, der letzte Rückzugsort der Kreuzfahrer.

    Heinrich V. (geb. 1081, gest. 1125) war der vierte und letzte Herrscher der Salier.

    1106 hatte Heinrich V. die Abdankung seines Vaters erzwungen und die Macht übernommen. Zu diesem Zeitpunkt war die Frage des Investiturstreits immer noch nicht gelöst. Heinrich zeigte sich zunächst nicht bereit zu einer Einigung, doch 1122 kam es zu einer Lösung des Streits mit dem Wormser Konkordat.

    Zwischen mehreren Fürsten und Heinrich kam es zu Konflikten, weil der König - wie schon sein Vater zuvor in Sachsen - Burgen erbauen ließ und seine Machtposition stärken wollte. Vor allem mit dem Sachsen Lothar von Süpplingenburg kam es zu Auseinandersetzungen.

    1114 hatte Heinrich Mathilde geheiratet, die 12-jährige Tochter des englischen Königs. Die Ehe blieb kinderlos. Bei Heinrichs Tod 1125 bewarben sich mehrere Fürsten um die Nachfolge, darunter der Staufer Friedrich II. von Schwaben, der Sohn von Heinrichs Schwester Agnes. Gewählt wurde schließlich jedoch Lothar von Süpplingenburg. Die Herrschaft der Salier endete, die der Staufer begann.

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