
Der Pharao – König, Gott und Herrscher
Im Alten Ägypten war der Pharao der wichtigste Mensch im Land. Er war König, Priester, Heerführer und Gott in einer Person. Die Ägypter glaubten, dass der Pharao der Sohn des Sonnengottes Re sei.
Er war also nicht nur Herrscher, sondern auch der Mittler zwischen den Göttern und den Menschen. Der Pharao machte die Gesetze, war oberster Richter und führte das Heer an. Auch über die Landwirtschaft und den Handel hatte er die Kontrolle.
Natürlich konnte er das alles nicht allein schaffen. Deshalb hatte er eine große Verwaltung mit Wesiren, Beamten und Schreibern, die ihm halfen.
Wie sah der Palast des Pharaos aus?
Die Paläste der Pharaonen waren aus Lehmziegeln gebaut und oft mit bunten Malereien geschmückt. Große Säulenhallen, Gärten und Wasserbecken machten sie zu echten Prachtbauten. Leider sind nur wenige Überreste erhalten, weil Lehm mit der Zeit zerfällt.
Der Königspalast – Zuhause und Regierungssitz

Der Pharao wohnte mit seiner Familie im Königspalast. So ein Palast war viel größer und prächtiger als die Häuser der anderen Ägypter. Er war nicht nur ein Wohnhaus, sondern auch der Sitz der Regierung.
Die Paläste standen meist in der Nähe der Hauptstadt – zum Beispiel in Memphis, Theben oder später in Amarna.
Im Palast lebte nicht nur der Pharao mit seiner Hauptfrau und seinen Kindern, sondern auch Nebenfrauen, Dienerinnen, Köche, Ärzte, Künstler und viele Beamte. Man kann sich das Leben dort wie in einer kleinen Stadt vorstellen – überall Menschen, Musik, Arbeit und Bewegung.
Reiche und arme Ägypter

Ägypten Pharaonen und der Adel
Die ägyptische Gesellschaft war sehr streng organisiert. Der Pharao stand an der Spitze, es folgten seine Verwandten und Nachkommen. Dann kamen die engsten Diener, die Priester, die Verwalter sowie die wichtigen Personen im Militär. Das waren reiche Personen. Dann erst folgten die Schreiber, die nicht unbedingt zum Adel gehören mussten und die Soldaten. Deren Bedeutung war zunächst gering. Sie wuchs allerdings später, als die Pharaonen auf Eroberungszüge gingen und das Militär gleichzeitig in seiner Bedeutung wuchs. Auch die Priester waren natürlich wichtig. Diese verfügten über große Besitztümer. Oftmals konnte jemand mehrere Ämter gleichzeitig ausüben. All diese Leute zählten zu einer Elite, die sich durch Reichtum auszeichnete und nicht körperlich arbeiten musste.
Handwerker und Hirten
Viel mehr an der Zahl waren die einfachen Bauern, die Handwerker oder auch Hirten, die das Vieh hüteten. Auch hier gab es Unterschiede. Ein Arbeiter konnte ein Haus besitzen und auch zu einem gewissen Wohlstand gekommen sein. Ein einfacher Hirte besaß vielleicht fast gar nichts und musste irgendwie für seinen Unterhalt und den seiner Familie aufkommen. Somit gab es auch hier noch einmal große Unterschiede.
Sklaven und Freie
Ebenso unterschieden sich freie Ägypter von den Sklaven, die nicht frei gewesen sind, sondern jemandem gehörten. Doch allen gemeinsam war, dass sie in irgendeiner Form für den Staat arbeiteten und damit gleichzeitig auch Teil einer Gemeinschaft waren.
Gerechtigkeit und Ordnung – das Ziel aller Ägypter
Obwohl es große Unterschiede zwischen den Menschen gab, glaubten die Ägypter, dass alle Lebewesen – auch Tiere – vor den Göttern gleich waren. Wichtig war, dass alle ihren Platz in der göttlichen Ordnung, der sogenannten Maat, kannten.
Die Maat stand für Gerechtigkeit, Wahrheit und Harmonie.
Ein höhergestellter Mensch sollte sich also gerecht gegenüber den Untergebenen verhalten und sie beschützen. Im Gegenzug mussten die Untergebenen Respekt zeigen.
Vielleicht war genau diese Idee der gegenseitigen Verantwortung ein Grund dafür, dass das Alte Ägypten so lange Bestand hatte.
Arbeit und Recht im Alten Ägypten
Auch Arbeiter und Handwerker hatten im Alten Ägypten bestimmte Rechte. Es gab sogar Verträge, in denen Arbeitszeit und Lohn festgelegt waren. Wenn jemand ungerecht behandelt wurde, konnte er vor Gericht ziehen und sein Recht einfordern – eine erstaunlich fortschrittliche Idee für diese Zeit!
Was weißt du über den Pharao?
1. Wer war der bedeutendste Mensch im Alten Ägypten?
Der Pharao war der wichtigste Mensch im Alten Ägypten.
2. Welche Rollen vereinte der Pharao in einer Person?
Er war König, Priester, Heerführer und wurde als Gott verehrt.
3. Wo wohnte der Pharao?
Der Pharao lebte mit seiner Familie im Königspalast, der meist in der Hauptstadt stand.
4. Wer half dem Pharao bei der Verwaltung seines Reiches?
Viele Beamte, Wesire und Schreiber unterstützten ihn bei seinen Aufgaben.
5. Wie war die ägyptische Gesellschaft aufgebaut?
Ganz oben standen derPharao und seine Verwandten, dann folgten Priester, Beamte und Schreiber. Ganz unten lebten Bauern, Handwerker und Sklaven.
6. Was bedeutete für die Ägypter das Wort „Maat“?
„Maat“ stand für Gerechtigkeit, Wahrheit und die göttliche Ordnung – sie war die Grundlage des ägyptischen Zusammenlebens.