Häuser der Induskultur: mit Badezimmern und Dachterrasse

Die Häuser, die während der Induskultur erbaut wurden, stießen bei den Archäologen auf großes Interesse. Denn sie verfügten schon über moderne Annehmlichkeiten! Jedes Haus hatte seinen eigenen Brunnen, ein Badezimmer und eine Latrine. Diese Latrine (also die Toilette) war mit einem Graben verbunden, in den das Schmutzwasser hineinfloss. Das war für die Zeit damals sehr fortschrittlich.
Die Gebäude waren unterschiedlich groß und hatten entweder ein oder zwei Stockwerke. Nach außen waren die Häuser geschlossen und nicht besonders geschmückt. Alle Häuser hatten aber gemeinsam, dass sämtliche Wohnräume um einen zentralen Innenhof herum gebaut wurden. Man betrat ihn über einen Vorraum von der Straße aus. Dieser Hof war meist überdacht. Hier traf sich die Familie und aß gemeinsam. Oft gab es noch eine Dachterrasse.
Wohin mit dem benutzten Wasser?

Die Baumeister von Lothal, einer der Städte am Indus, errichteten Schutzdächer aus ofengebrannten Ziegeln über der Plattform, wo das Abwasser in die Klärgrube floss. Dabei hielten hölzerne Schutzvorrichtungen in den Fugen der seitlichen Entwässerungswände den festen Schmutz zurück. Auch das war also gut und klug durchdacht.
Man fand ein Netzwerk von unterirdischen Kanälen, Schlammkammern und Klärgruben sowie Kammern für die festen Abfälle. Aus diesem Kanalsystem konnten die Archäologen wertvolle Hinweise gewinnen, wie der Verlauf der Straßen sowie die Organisation der Häuser und Bäder ausgesehen haben müssen.

Das Große Bad in Harappa
Zu den spektakulärsten Funden, die man bei Ausgrabungen zwischen 1922 und 1927 in Harappa entdeckt hat, gehören die Überreste des Großen Bades. Allein das Becken des Bades ist 12 m lang, 9 m breit und 2,5 m tief. Der Boden ist aus einem wasserundurchlässigen Material gegossen.
Von einem nahe gelegenen Brunnen gelangte das Wasser in das Bad. Erstaunt waren die Archäologen auch über das angeschlossene Kanalnetz.
