Indien und der Reis

Schon im 3. Jahrtausend v. Chr. wurde im Süden Indiens Hirse angebaut. Im Osten und in den wasserreichen Himalaya-Bergtälern im Norden wurde hingegen Reis angebaut, der aus China eingeführt worden war. Reis benötigt nämlich viel Wasser zum Wachsen. In China war der Reis aus einer Wildpflanze gezüchtet worden, also domestiziert. Das war wohl schon um 8000 v. Chr. der Fall. Von dort gelangte er dann also nach Indien.
In Siedlungen der Harappa-Kultur (Induskultur) nämlich in Rangpur und Lothal, fand man Scherben eines Topfes, in die wahrscheinlich Reisstroh eingearbeitet worden war. Dadurch wurde dem Ton mehr Festigkeit verliehen. Das würde bedeuten, dass es schon damals, also ab 2800 v. Chr., Reis in Indien gegeben hat.
Sichere Erkenntnisse für Reisanbau gibt es aber erst etwa 1000 Jahre später. Das war dann zum Ende der Induskultur. Reis ist bis heute das wichtigste Grundnahrungsmittel in Indien und vielen weiteren Ländern Asiens.
Welches Essen gab es in der Harappa-Kultur noch?
Die Menschen der Harappa-Kultur betrieben Landwirtschaft. Mit dem Anbau von Pflanzen und der Zucht von Tieren sicherten sie die Ernährung der Menschen in den Städten am Indus. Auf Feldern angebaut wurden zum Beispiel als Getreide, Hirse, Weizen und Gerste. Zu den Hülsenfrüchten gehörten Erbsen, Linsen und Kichererbsen.
In der Induskultur wurden auch Hühner gehalten und Wasserbüffel gezüchtet. Außerdem wurde Sesam im 3. Jahrtausend v. Chr. in Indien domestiziert. Zur Aufbewahrung der Nahrungsmittel dienten Gefäße, die die Menschen töpferten.
Anbau in Indien - abhängig vom Regen
Je nachdem, wie viel Regen in einer Region fiel, wurde schon in der Induskultur anderes angebaut. Winterweizen bauten die Menschen im Nordwesten an, dort wo heute Pakistan liegt, sowie in der westlichen Gangesebene an, wo es weniger Niederschlag gibt.
Sommerreis findet sich dagegen in den Gebieten mit viel Niederschlag: an der Westküste, am Himalaya und in den östlichen Tiefebenen. Hirse baut man im südindischen Hochland an, da das Gebiet im Regenschatten der Ghats liegt.
Die Regionen mit hohem Wasservorkommen können sogar Doppelernten einfahren. Das heißt, dass sie sogar zweimal im Jahr Erträge erhalten und Überschüsse produzieren. Wie viel Regen wann und wo fällt, hängt in Indien und Pakistan besonders ab vom Monsun.


