Nachdem bereits die Maya und die Babylonier die Null erfunden hatten, setzten die Inder die Null erstmals für mathematische Berechnungen ein.
Die Null wurde schon zweimal erfunden
Bei den Babyloniern diente die Null mehr als Lückenfüller. Wenn man zum Beispiel zwei gleich große Zahlen voneinander abzog, war das Ergebnis nicht Null sondern "Nichts". Auch die Maya nutzten die Null nicht für Berechnungen, sondern eher zum Zählen.
Warum sparte die Null Zeit?
Anfangs gab es bei den Indern auch keine Null. Ähnlich wie bei den Römern wurde ein System verwendet, in dem es keine Nullen gab. Es gab Rechenbretter mit verschiedenen Spalten für Einser, Zehner, Hunderter und Tausender. Nullen konnten hier nicht dargestellt werden.
Wollte man große Zahlen darstellen, ergaben sich daraus riesige Zahlenketten. Den Gelehrten des alten Indien war das irgendwann zu mühsam. Außerdem hatten sie einen regen Verbrauch an Palmblättern, auf denen zu der Zeit geschrieben wurde.
Was machten die Inder anders?
Man vermutet, dass die Null zwischen dem 5. bis 7. Jahrhundert n. Chr. in Indien Einzug hielt. Die Inder entwickelten ein Stellenwertsystem. Hierbei ändert jede Ziffer ihren Wert, je nachdem, auf welcher Position sie steht. Bei der Zahl 102 hat die Ziffer 2 ja einen anderen Wert als bei der Zahl 201.
Wenn man einer Ziffer eine Null anhängt, wird sie automatisch zehnmal größer. Das war sehr bedeutend, denn ab jetzt konnten die Inder mit zehn Ziffern von 0 bis 9 beliebig große Zahlen schreiben. Das gab es bis dahin noch nirgendwo und stellte eine Revolution in der Mathematik dar.