Siegel der Indus-Kultur

      Siegel aus der Indus-Kultur

      Zur Indus-Kultur gehören auch Siegel. Hauptsächlich auf diesen Siegeln fand man die Indus-Schrift. Diese Siegel sind klein und viereckig. Ihre Kanten sind meistens 2 bis 3 Zentimeter lang. Üblicherweise ist darauf jeweils ein Tier abgebildet. Meist gibt es darüber Zeichen in der Indus-Schrift. Man hat mehrere tausend solcher Siegel gefunden. Sie markierten wahrscheinlich Eigentum. Sie könnten aber auch als Amulett genutzt worden sein.

      Die Siegel besitzen auf der Rückseite einen Vorsprung, der durchbohrt ist. So konnte man die Siegel an einer Schnur nebeneinander aufhängen.  Hergestellt wurden die Siegel vor allem aus Steatit. Das ist eine Mischung aus Speckstein und Ton.

      Als Tiere wurden auf den Siegeln vor allem Bullen, Wasserbüffel, Elefanten, Nashörner und Einhörner abgebildet. Die Einhörner sind aber wahrscheinlich Bullen, die von der Seite abgebildet wurden. Sie kommen am häufigsten vor. Menschen werden selten abgebildet.

      Ein besonderes Siegel hat man in Mohenjo-Daro gefunden, das Siegel 420. Denn darauf ist tatsächlich eine Person abgebildet. Es misst 3,6 Zentimeter an allen Kanten. Eine Ecke ist abgebrochen. Es wurde auch aus Steatit angefertigt. Die Person sitzt. Sie trägt einen Kopfschmuck mit Hörnern. Sie ist umgeben von mehreren Tieren. Nashorn, Büffel, Elefant und Tiger befinden sich rechts und links neben der Figur, unten sieht man noch zwei gehörnte Tiere. Die Deutung ist jedoch schwierig. Vielleicht ist hier ein Gott abgebildet. Und vielleicht übt die Person sogar schon Yoga aus. Unklar ist auch, ob die Figur drei Köpfe besitzt. Das Siegel stammt aus dem 3. Jahrtausend v. Chr.

      Auch in Lothal wurden solche Siegel hergestellt. Insgesamt wurden hier 213 Siegel gefunden, die als Meisterwerke der Gravur in Stein gelten. Auf den Siegeln sind vor allem Bullen mit kurzen Hörnern, Bergziegen und Tiger zu sehen.