Was ist Hinduismus?
Der Hinduismus ist nach dem Christentum und dem Islam die drittgrößte Religionsgemeinschaft der Erde. Er zählt damit zu den Weltreligionen. Seine Grundlagen liegen in der Vedischen Zeit, also vor rund 3000 Jahren. Seine Anhänger nennt man Hindus. Es gibt keinen Gründer im Hinduismus (wie Jesus im Christentum oder Mohammed im Islam).
Innerhalb des Hinduismus unterscheidet man noch verschiedene Strömungen. Im Vishnuismus wird zum Beispiel Vishnu als höchste Gottheit angesehen, im Shivaismus ist es Shiva. Innerhalb dieser verschiedenen Richtungen gibt es oft große Unterschiede.
Aber es gibt natürlich auch Gemeinsamkeiten. Typisch sind zum Beispiel der Glaube an Karma und Wiedergeburt, der Glaube an viele Gottheiten und das Kastensystem.
Indien ist das Ursprungsland der hinduistischen Religion. Heute sind 80 Prozent der Einwohner Indiens Hindus. Insgesamt gibt es auf der Erde eine Milliarde Hindus.
Wie und wann entstand der Hinduismus?
Die ältesten heiligen Schriften des Hinduismus sind die Veden. Der Hinduismus entwickelte sich aus der Vedischen Religion. Einzelne Elemente stammen vielleicht auch schon aus der Induskultur, aber dazu weiß man zu wenig über die Religion aus dieser Zeit.
Im 1. Jahrtausend n. Chr. gewann der Hinduismus in Indien immer mehr an Bedeutung und setzte sich schließlich gegenüber dem Buddhismus durch. Siehe dazu auch im Zeitstrahl: Ausbreitung des Hinduismus.
An welche Götter glaubt man im Hinduismus?

Brahma, Vishnu und Shiva sind die wichtigsten Götter im Hinduismus. Sie verkörpern den Kreislauf des Lebens. Brahma ist der Gott der Schöpfung, Vishnu der Gott der Erhaltung und Shiva der Gott der Zerstörung. Daneben gibt es noch viele andere Götter wie Krishna, Lakshmi, Ganesha, Shakti, Parvati oder Rama.
Hindus glauben an einen ewigen Kreislauf aus Leben und Tod und an die Wiedergeburt. Man kann im Glauben der Hindus nicht nur als Mensch, sondern auch als Pflanze oder Tier wiedergeboren werden.
In welchem Wesen jemand wiedergeboren wird, hängt davon ab, welches Karma man in seinem vorherigen Leben erworben hat. Gute Taten erzeugen ein gutes Karma, sodass die Wiedergeburt in einem "höheren" Wesen wahrscheinlich wird.
Große Bedeutung hat außerdem Brahman. So nennen die Hindus eine besondere Kraft. Man kann es mit Weltseele übersetzen oder als göttliches Prinzip. Brahman ist nicht zu verwechseln mit Brahma (dem Gott) oder dem Brahmanen (einem Priester).
Wie heißen die Schriften der Hindus?
Zu den bekanntesten Schriften der Hindus gehört mit den Veden die Bhagavad Gita, was so viel wie Gesang der Erhabenen bedeutet. Der Gott Krishna unterhält sich darin mit seinem Schüler Arjuna. Arjuna ist ein Krieger und Prinz, der auch als Held in einem bekannten indischen Epos vorkommt. So entstand eine Art Lehrgedicht in 700 Strophen. Die Gita, wie man auch kurz sagt, entstand wohl zwischen dem 5. und 2. Jahrhundert v. Chr.
Göttliche Helden spielen im Alltag der Inder eine große Rolle. Oft werden ihre Geschichten auf religiösen Festen vorgelesen oder tauchen in Kinofilmen oder sogar Comics auf.
Welche Feste gibt es im Hinduismus?
Im Jahresverlauf feiert man im Hinduismus verschiedene Feste. Divali und Holi sind die bekanntesten Feste. Im November wird das Lichterfest, Divali, gefeiert. Es ist das indische Neujahrsfest. Die Hindus schmücken dann ihre Häuser und Tempel mit kleinen Öllampen und feiern zwei Tage lang mit einem abschließenden großen Feuerwerk. Die Kinder müssen an diesem Tag nicht in die Schule zu gehen.
Im Frühling wird Holi gefeiert. Bei diesem Frühlingsfest wird ein Holzstapel angezündet und die Menschen tanzen um das Feuer herum und singen. Nicht nur die Kinder malen sich traditionell bunt an, auch die Erwachsenen besprengen sich mit gefärbtem Wasser oder bestreuen sich mit buntem Puder.
Navarartri, das Fest der neun Nächte, ist das Erntedankfest der Hindus. Es findet traditionell Mitte September bis Mitte Oktober statt. Maha Shivaratri ist ein Fest zu Ehren von Shiva. Viele Gottheiten haben ihr eigenes Fest.
Was ist der Unterschied zwischen Hinduismus und Buddhismus?
Es handelt sich beim Hinduismus und Buddhismus um zwei völlig verschiedene Religionen. Beide haben aber ihren Ursprung in Indien. Es gibt auch weitere Gemeinsamkeiten wie den Glauben an das Karma und den Kreislauf der Wiedergeburt. Während die Hindus aber an viele Gottheiten glauben, glauben die Buddhisten gar nicht an einen Gott.
Der Gründer oder Religionsstifter des Buddhismus war Siddharta Gautama. Er wird als Buddha verehrt, als ein Erleuchteter, nicht als ein Gott. Das Ziel der Hindus ist die Befreiung aus dem Kreislauf der Wiedergeburten. Der Weg dorthin führt über die Verehrung der Götter. Das Ziel der Buddhisten ist Nirwana, das das Leid auf Erden beendet. Meditation ist sehr wichtig im Buddhismus.
Referat über Hinduismus
Wenn du ein Referat über Hinduismus halten willst, dann bist du hier richtig. Hier erfährst du, woher der Begriff Hinduismus kommt, woran die Hindus glauben und welche Gottheiten sie verehren. Was bedeutet Brahma? Glaubt man im Hinduismus wirklich an die Wiedergeburt? Und wie entstand der Hinduismus? Was unterscheidet ihn vom Buddhismus?




