Kannten die Maya Kalender?

    Drei Kalender

    Die Maya besaßen nicht nur einen Kalender, sondern zwei, die kombiniert einen dritten ergaben. Diese Kalender heißen haab, tzolkin und die Lange Zählung.

    Kalender Nummer 1: haab

    Der erste Kalender ist ein astronomischer Kalender, er heißt auf Maya haab. Er beruht auf dem Lauf der Erde um die Sonne. Die Maya zählten darin 18 Monate mit jeweils 20 Tagen. Das ergibt also 360 Tage. Da die Erde 365 Tage benötigt, um einmal die Sonne zu umrunden, fehlen also 5 Tage. Diese wurden extra gezählt und galten als Unglückstage.

    Kalender Nummer 2: tzolkin

    Der zweite Kalender ist ein Wahrsagekalender. Er heißt tzolkin. Er ist 260 Tage lang. Die Maya kombinierten 13 Zahlen mit 20 Tagen, die jeweils einen anderen Namen besaßen. Ein Tzolkin-Datum heißt dann zum Beispiel 6 Eznab. Das ist dann ein ganz bestimmter Tag innerhalb dieser 260 Tage. Die 20 Tagesnamen lauten:

    0 = Ahau, 1 = Imix, 2 = Ik, 3 = Akbal, 4 = Kan, 5 = Chiccan, 6 = Cimi, 7 = Manik, 8 = Lamat, 9 = Muluc, 10 = Oc, 11 = Chuen, 12 = Kb, 13 = Ben, 14 = Ix, 15 = Men, 16 = Cib, 17 = Kaban, 18 = Edznab, 19 = Cauac.

    Eine Kalenderrunde dauerte 52 Jahre. Dann nämlich wiederholen sich die Kombinationen aus beiden Kalendern.

    Der dritte Kalender: die Lange Zählung

    Um längere Zeiträume beschreiben zu können, gab es schließlich noch die Lange Zählung. Eine Zeitangabe konnte dann so aussehen: 8.5.16.9.15

    Sie bedeutet: 8 Baktun 5 Katun 16 Tun 9 Uinal 15 Kin.

    Dabei ist Kin der Tag, Uinal sind 20 Tage, Tun 360 Tage, Katun 7.200 Tage (etwa 20 Jahre) und Baktun 144.000 Tage (etwa 394 Jahre). Außerdem gibt es noch Piktun (= 20 Baktun, 2.880.000 Tage, etwa 7880 Jahre). Ganz schön kompliziert? Ja, aber auch faszinierend, dass sich die Maya solch eine Rechnung einfallen ließen!

    Das Datum Null, der Beginn der Zeitrechnung, fällt bei den Maya übrigens auf das Datum 4 Ahau 8 Cumku. Das entspricht in unserem Kalender dem Jahr 3114 vor Christus.