Große Steinköpfe: die Olmeken und der Kopf

Typisch für die Olmeken war das Anfertigen von riesigen Köpfen aus Stein. Vermutlich stellen diese Steinköpfe Herrscher der Olmeken dar. Insgesamt hat man bis jetzt 17 Köpfe gefunden. Diese Riesenköpfe sind zwischen 1,50 und 3,40 Meter hoch. Die meisten Köpfe wiegen zwischen 6 und 25 Tonnen. Das ist so viel wie ein bis vier ausgewachsene Elefanten! Ein Riesenkopf wiegt geschätzt sogar 38 Tonnen! Die großen Skulpturen zeigen, dass die Olmeken Meister waren in der Bearbeitung von Stein.
Die Köpfe sind genauso gestaltet wie Skulpturen oder kleine Figuren, die von den Olmeken ebenfalls aus Stein und Holz angefertigt wurden. Es sind alles Köpfe von Männern. Sie sind realistisch dargestellt. Die Augen stehen leicht schräg oder scheinen etwas zu schielen. Die Lippen sind dick und wulstig, die Nasen sind breit und platt.
Auf dem Kopf scheint ein Helm oder eine Kappe zu sitzen. Vielleicht trugen die Olmeken solche Helme bei ihrem rituellen Ballspiel. Alle Helme sind unterschiedlich. Außerdem ist Ohrschmuck zu erkennen. Hinten sind die meisten Steinköpfe flach - vielleicht standen sie an einer Mauer. Manche schauen ernst, andere scheinen zu lächeln.
Man hat herausgefunden, dass die Steinköpfe alle innerhalb eines Zeitraums von 100 bis 150 angefertigt wurden. Sie sind alle mindestens von 900 v. Chr., also nicht jünger. Denn um diese Zeit herum wurden die Köpfe verschüttet oder vergraben.


Riesenkopf aus Basalt
10 der 17 Steinköpfe hat man bis jetzt in San Lorenzo gefunden, 4 weitere in La Venta und 2 in Tres Zapotes. Der 17. Kopf befand sich in La Cobata, in der Nähe von Tres Zapotes. Er ist mit einem Gewicht von 38 Tonnen und einer Höhe von 3,40 Meter der bisher schwerste und größte der Riesenköpfe.
Die Steinköpfe aus San Lorenzo fand man in zwei fast parallelen Linien. Daher nimmt man an, dass sie eine Art Prozessionsweg bildeten. Auch drei Köpfe aus La Venta standen in einer Reihe.
Die großen Köpfe wurden aus Basalt gemeißelt. Das ist ein dunkelgraues Gestein vulkanischen Ursprungs. Es ist sehr hart. Basalt sieht löcherig aus, weil sich beim Abkühlen vulkanischer Lava durch Gase Poren und Lufteinschlüsse bilden.
In den Zentren der Olmeken, wo man die Köpfe gefunden hat, gibt es aber gar keinen Basalt. Sie mussten also die riesigen Blöcke erst dorthin transportieren, und zwar von den Las-Tuxtlas-Bergen, wo es Basalt gibt. Die liegen direkt am Golf von Mexiko und zum Teil mehr als hundert Kilometer entfernt von den Olmeken-Städten.
Für den Transport luden die Olmeken die Steine wohl auf große Schlitten und brachten sie zu einem der Flüsse, die das Land zahlreich durchziehen. Dort ging es dann per Floß weiter nach La Venta oder San Lorenzo, die beiden größten Städte. Denn Lasttiere oder Wagen zum Transport kannten die Olmeken nicht.
Große Köpfe aus Stein

