Gab es Pyramiden in Mesoamerika?

      Die Pyramiden von Mesoamerika

      Pyramiden kennt ihr bestimmt aus Ägypten. Doch auch in Mittelamerika wurden viele Pyramiden gebaut! In allen größeren Orten und bei allen Völkern in Mesoamerika gehörten sie zu den heiligen Bezirken.

      Die Pyramiden in Mesoamerika wurden zunächst aus Lehm gebaut. So machten das die Olmeken. Die Maya bauten dann Steinpyramiden. Manchmal wurde eine Pyramide später von einer weiteren Pyramide überbaut und diese dann auch wieder!

      Dass die Pyramiden stufig erbaut wurden, war eine weitere Besonderheit in Mesoamerika. Man nennt sie wegen dieser Form auch Stufenpyramiden. Allerdings entstanden auch woanders solche Stufenpyramiden, etwa vereinzelt in Ägypten. Häufiger gab es Stufentempel, zum Beispiel in Mesopotamien. In Mesoamerika gab es aber besonders viele Stufenpyramiden.

      Tempel oder Grab? Warum bauten die Mesoamerikaner Pyramiden?

      Anders als in Ägypten waren die Pyramiden in Amerika aber nur manchmal Grabmäler für einen Herrscher. Zu solchen Pyramiden als Grabmal gehört z. B. Pyramide I in Tikal. Sie enthält die Grabkammer von Hasaw Chan Kawil, der 723 starb. Die Pyramide wurde im Jahr 730 erbaut.

      Die Pyramiden in Mesoamerika dienten meistens den Priestern dazu, dem Himmel und den Göttern näher zu sein. Deshalb befindet sich auf der abgeflachten Spitze der Pyramide ein Tempel und deshalb gibt es auch immer eine oder mehrere Treppen nach oben. Auf den Treppen fanden manchmal auch Menschenopfer statt. Die Pyramiden selbst waren also so etwas wie Unterbauten der Tempel. Man nennt diese Bauwerke auch Tempelpyramiden.

      Dann gibt es noch Pyramiden, die wie ein Kalender aufgebaut sind. In der Maya-Stadt Chichén Itzá besitzt das Castillo (Kukulcan-Tempel) neun Stufen und vier Treppen zu je 91 Stufen. Mit der obersten Plattform ergeben sich so 365 Stufen, die für die Tage eines Jahres stehen. Ihr seht die Pyramide auf dem untersten Foto.