Wer beobachtete den Himmel?

      Astronomie in Mesoamerika

      Alle mesoamerikanischen Völker waren offenbar gute Himmelsbeobachter. Aus diesen Beobachtungen von Sonne, Mond und Planeten richteten sie zum Beispiel auch ihre Gebäude aus. Und sie leiteten davon ihre Kalender ab. Die Anfänge der Kalenderrechnung liegen wohl bei den Olmeken im 1. Jahrtausend v. Chr.

      Die meisten Kulturen in Mesoamerika leiteten aus den Beobachtungen am Himmel zwei Kalender davon ab. Diese beiden Hauptkalender waren ein Sonnenkalender und eine Art heiliger Kalender. Zusammen ergaben sie dann noch einen dritten Kalender.
       

      Sonnenkalender und heiliger Kalender

      Besonders erforscht ist der Maya-Kalender. Auch bei ihnen handelt es sich ebenfalls um zwei Kalender, einen astronomischer Kalender und einen Wahrsagekalender. Kombiniert ergaben beide die Kalenderrunde.

      Der Sonnenkalender umfasste 365 Tage, also so lange, wie die Erde braucht, um die Sonne einmal zu umrunden - ein Jahr. Das wurde aber nicht in 12 Monate unterteilt, wie wir das machen, sondern in 18 Abschnitte. Die waren dann nur 20 Tage lang. Fünf zusätzliche Tage, die als "Unglückstage" galten, wurden an das Ende des Jahres angefügt, was auf die volle Länge von 365 Tagen kommt. Weil das tatsächliche Sonnenjahr aber sechs Stunden länger dauert, verschob sich das Jahr immer weiter.

      Zu dem astronomischen Kalender kam der 260-tägige heilige Kalender oder Ritualkalender. Er diente der Wahrsagerei und der Durchführung von Ritualen.

      Die Maya bauten sogar ein Observatorium, um die Sterne besser beobachten zu können. Solch ein Gebäude fand man jedenfalls in Chichén Itzá. Diese Art von Sternwarte hatte eine hohe Plattform, von der man auch über die hohen Bäume hinweg den Himmel beobachten konnte. Aus den Fensteröffnungen konnte man bestimmte Phänomene am Himmel beobachten, zum Beispiel den Sonnenuntergang zu den Tagundnachtgleichen oder südlichster und nördlichster Monduntergang.

      Die Maya bauten ihre Gebäude nach der Sonne. Sie richteten sie so aus, dass sie zu besonderen Tagen im Jahr passten. Zum Beispiel: Wenn die Sonne genau über ihnen stand (Zenit), markierten sie das in ihren Bauten. Auch die Stellen am Horizont, an denen die Sonne oder Planeten, besonders die Venus, auf- oder untergingen, wurden markiert.

      Mehr dazu erfährst du unter Kannten die Maya Kalender?