Die Rolle von Kaiser und Papst im frühen Mittelalter
Im frühen Mittelalter stützten sich Papst und Kaiser noch gegenseitig. So wurde den Missionsbischöfen bei der Christianisierung der Heiden Schutz gewährt. Dafür durften die Kaiser dann über die christianisierten Gebiete herrschen.
Als Mitte des 8. Jahrhunderts (754) die Langobarden in Italien einfielen, suchte der Papst Stephan II. Hilfe bei Pippin III., dem König der Franken. Pippin kam zu Hilfe und besiegte die Langobarden. Er gab Stephan nach dem Sieg ein Stück Land. Dieses Gebiet gehörte also nun der Kirche. Es sollte später zum Kirchenstaat werden. Man nennt dieses Ereignis auch die Pippinsche Schenkung. Dies war ein wichtiges Ereignis im frühen Mittelalter.
Pippin wurde übrigens auch der erste Herrscher "von Gottes Gnaden". Erstmals entstand der Titel: „patricius romanorum“ (Schutzherr der Kirche).
Karl der Große und das Papsttum
20 Jahre später (774) bestätigte Karl der Große diese Schenkung, als Hadrian I. Papst war. 795 wurde Leo III. zum neuen Papst gewählt. Auch er war Karl dem Großen treu ergeben und sandte ihm sogar den Schlüssel zum Grab des Heiligen Petrus. Leo stellte sich damit unter den Schutz Karls. Den hatte er auch bitter nötig, denn Leo hatte Feinde in Rom. Mit der Hilfe von Karl konnte er diese besiegen. Zum Dank krönte Leo Karl zum römischen Kaiser.
Mit dieser Krönung wurde die vorausgegangene Schenkung Pippins erneuert und das Schutzbündnis noch einmal bestätigt. Karl der Große kannte die Herrschaft des Papstes an und sah sich als Beschützer der fränkischen Kirche. Auch Karls Nachfolger erkannten dies an und sahen dies ähnlich.
Papst im Mittelalter - Aufgaben
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass im frühen Mittelalter diese Verteilung der Macht auf Kaisertum und Papsttum akzeptiert wurde. Meist zumindest. Jeder hatte ja etwas davon. So bestand eine enge Verbindung zwischen Kaiser und Papst im frühen Mittelalter. Diese Ordnung vestanden die Menschen der Zeit als gottgewollt. Der Papst vertrat Gott auf der Erde und der Kaiser schützte den Papst, damit also Gott. Doch dies sollte längerfristig nicht so bleiben. Der Kaiser war also Schutzherr des Papstes.
Schon unter Otto I kam kam es zu Konflikten zwischen Kaisertum und Papsttum
Unter Otto I., dem ersten der so genannten Ottonen, kam es zu verstärkten Konflikten. Die beiden Mächte kämpften darum, wer am Ende mehr zu sagen hätte. Otto I. hatte das Reichskirchensystem eingeführt. Doch sollte es immer weitere Konflikte geben. Wurde der Papst im Mittelalter zu mächtig, konnte es passieren, dass der Koflikt Papst und Kaiser folgte. Ein zu starker Papst hätte einen politisch zu schwachen Kaiser bedeutet. Deshalb war auch das Gleichgewicht zwischen der kirchlichen und weltlichen Macht so wichtig. Geriet dieses aus dem Gleichgewicht, gab es meist Konflikte, was auch oft Krieg bedeutete. Dies kennzeichnete nicht nur das frühe Mittelalter, sondern das gesamte Mittelalter.