Zeitstrahl

    Spanischer Erbfolgekrieg

    von 1701 bis 1715

    1700 starb der spanische König Karl II. (1665-1700), ohne einen Erben zu hinterlassen. Damit war diese Linie der Habsburger in Spanien erloschen. Das bedeutete nichts anderes, als dass es eben keinen Nachfolger aus dem Geschlecht der Habsburger mehr gab. So kam es mal wieder zu einem Streit. 

    Der spanische Thron ist sehr begehrt

    Sowohl die Habsburger wie auch das französische Königshaus - zu dieser Zeit regierte noch der Sonnenkönig Ludwig XIV. - meldeten Ansprüche auf den spanischen Thron an. Ludwig XIV. wünschte das Erbe für seinen Enkel Philipp V.

    Bei beiden gab es Verwandtschaftsbeziehungen und Spanien war als Herrschaftsgebiet äußerst begehrt. Das hatte gute Gründe. Zum spanischen Reich gehörten große Teile von Italien, die Spanischen Niederlande und auch noch große koloniale Gebiete in Mittel- sowie Südamerika. Damit hatten viele Länder Interesse daran, dass Spanien nicht in die Hände des ohnehin schon äußerst mächtigen französischen Königs gelangen sollte.

    Frankreich konnte im Spanischen Erbfolgekrieg nur die Kurfürsten aus Bayern und aus Köln als Verbündete gewinnen sowie Savoyen. So kämpfte Ludwig gegen ein Bündnis des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches, (das war zu diesem Zeitpunkt Leopold I.), Englands und der Niederlande.

    Nach wechselvollem Kriegsverlauf endete der Spanische Erbfolgekrieg 1713 mit einer neu geordneten Welt: Philipp V., der dem französischen Haus Anjou entstammte, kam auf den spanischen Thron. Die italienischen Gebiete gingen allerdings an Österreich. Das im Jahr 1704 eroberte Gibraltar übernahmen die Engländer. Die südamerikanischen Kolonien blieben in spanischer Hand, der Sklavenhandel, der eine Menge Geld einbrachte, ging an Großbritannien. Die Macht der Engländer als Seenation wuchs, während Spanien als Seemacht an Bedeutung verlor und auf das spanische Kernland beschränkt blieb, also auf die Iberische Halbinsel und die Kolonien.  Der wahre Gewinner des Erbfolgekriegs war Großbritannien. 

    Mit dem Frieden von Rastatt und Baden endete am 7. März 1714 der Spanische Erbfolgekrieg.

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