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      In deutschen Landen

      Gab es auch in Deutschland Jakobiner?
      Jakobiner in Mainz und die Mainzer Republik
      Im Schatten des "Großen": Friedrich Wilhelm II.
      Friedrich Wilhelm II. als König von Preußen
      Was war der Reichsdeputatationshauptschluss?
      Säkularisation und Mediatisierung
      Was war der Rheinbund?
      Napoleon, der Rheinbund und seine Mitglieder
      Warum gab es ein Königreich Westphalen?
      Westphalen, Napoleon und Jérôme Bonaparte
      Wer war Jérôme Bonaparte?
      Ein Bruder von Napoleon als König in Deutschland
      Wer war Friedrich Wilhelm III.?
      König von Preußen ab 1797
      Was waren die preußischen Reformen?
      Wer war der Freiherr vom Stein?

      Die Französische Revolution und Deutschland

      Was geschah während der Französischen Revolution eigentlich in Deutschland? Welche Auswirkungen und Folgen gab es durch sie in Deutschland?

      Tatsächlich waren die Auswirkungen enorm. Die Ideen der Revolutionäre verbreiteten sich auch bis in die deutschen Lande. Die Vorstellungen von Menschenrechten und Freiheit setzten sich auch in den Köpfen der Deutschen fest. Früchte trugen sie zwar erst später, doch die Saat war gesät.

      Die Kriege gegen Napoleon brachten natürlich auch viel Leid her, denn sie wurden zum Teil ja auch auf deutschem Boden geführt wie etwa im Vierten Koalitionskrieg oder dann in den Befreiungskriegen. Für einige Jahre waren deutsche Gebiete sogar französisch besetzt, wie Berlin von 1806 bis 1808. Einige Gegenden wurden in der Kaiserzeit zu französischen Departements, etwa an der Elbmündung mit Hamburg oder an der Wesermündung mit Bremen. Den größten Teil nahm jedoch ab 1806 der Rheinbund ein. Zu dem gehörte auch das Königreich Westphalen. Große Folgen hatte auch die Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich. Durch die folgende Entschädigung und den Reichsdeputationshauptschluss veränderte sich die Anzahl der Länder enorm. Die unmittelbaren Folgen von Napoleons Herrschaft auf Deutschland waren also auch groß.

      Der französische Einfluss rief aber auch Widerstand hervor. Der Wunsch nach nationaler Einheit in Deutschland begann zu wachsen.
       

      1789 in Deutschland

      Und was war 1789 in Deutschland los, als die Französische Revolution ausbrach? Ein Deutschland gab es ja eigentlich noch gar nicht. Die vielen deutschen Herzogtümer, Fürstentümer und Königreiche waren im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation zusammengeschlossen. Besonders mächtig waren in diesem Verband Preußen und Österreich geworden. Die beiden großen Länder konkurrierten miteinander um die Vorherrschaft.

      Aus Österreich kamen die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches: 1789 war Joseph II. römisch-deutscher Kaiser und das schon seit 1765. Nach seinem Tod 1790 kam Leopold II. an die Krone, 1792 schon folgte ihm Franz II. auf den Thron. Er war der letzte Kaiser im Heiligen Römischen Reich, das dann 1806 endete.

      In Preußen regierte Friedrich Wilhelm II. Er übernahm den Thron im August 1789, rund einen Monat nach dem Sturm auf die Bastille in Frankreich. Nach seinem Tod 1797 wurde sein Sohn Friedrich Wilhelm III. preußischer König.

      Nach Ausbruch der Revolution in Frankreich näherten sich die beiden Länder zunächst wieder an, denn die Herrscher vereinte die Sorge, dass es ihnen genauso ergehen könnte wie dem französischen König Ludwig XVI.