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      Warum gab es eine Revolution in Frankreich?

      Gründe der Französischen Revolution

      Seit 1774 war Ludwig XVI. König von Frankreich. Wie seine Vorgänger regierte er "absolutistisch". Das bedeutet, dass er sich für allmächtig und den Stellvertreter Gottes auf Erden hielt - sein Wort war Gesetz.

      Prunkvoll lebte der König im Luxus. Gestützt wurde seine Macht durch den Adel und die Vertreter der Kirche. Die Last aber trugen die vielen armen Bauern im Land, die für die wenigen Reichen schuften mussten. Das war die Ausgangslage der Französischen Revolution und hier lagen auch die Gründe für ihren Ausbruch.

      Frankreichs Lage im Jahre 1789

      Staatspleite

      Frankreich war bankrott, es hatte kein Geld mehr. Das lag zum einen an der Verschwendungssucht des Königs und seiner gesamten teuren Hofhaltung. Zum anderen hatte man aber auch viel Geld in Kriegen ausgegeben, zuletzt im Siebenjährigen Krieg (1756-1763).

      Ein schwacher König

      Ludwig XVI. war ein schwacher König. Er versuchte wieder Geld in die leere Staatskasse zu spülen, indem er das Steuersystem ändern wollte: Auch der von den Steuern befreite Adel sollte seinen Teil beitragen und zur Kasse gebeten werden. Doch der Adel wollte seine Vorrechte nicht aufgeben. Und Ludwig konnte sich nicht durchsetzen: Er gab nach.

      Französische Ständegesellschaft

      Aus dem Mittelalter stammte die Aufteilung der Gesellschaft in Stände. Diese Ständegesellschaft gab es auch in Frankreich. Ganz oben, direkt unter dem König, standen der Adel und der Klerus (Geistliche) als Erster und Zweiter Stand.

      Der Dritte Stand (insgesamt 98 Prozent der französischen Bevölkerung!) waren alle anderen, vor allem die Bauern, dann aber auch die Bürger in den wachsenden Städten. Sie kamen für die Versorgung aller auf. Das war ungerecht und sorgte für Unmut.

      Aufklärung

      In ganz Europa hatte sich die Idee der Aufklärung entwickelt. Diese geistige Bewegung erhob die Vernunft zu ihrem Leitgedanken. Nicht nur für die Bildung, in der Religion und den Wissenschaften forderte man nun die Einbeziehung des Verstandes.

      Auch in der Politik wurden neue Vorstellungen entwickelt, zum Beispiel die Teilung der Gewalten nach Montesquieu, also eine Aufteilung der Macht im Staat, sodass sie nicht in den Händen eines Einzelnen liegt.

      Voraussetzungen für die Revolution

      All dies trug dazu bei, dass es zu einer Revolution kommen konnte. Auch die amerikanische Unabhängigkeitserklärung, in der 1776 erstmals die Menschenrechte formuliert worden waren, wurde zum Vorbild und zum Ansporn für die Französische Revolution.