Böhmisch-Pfälzischer Krieg
Der Winterkönig und der Böhmisch-Pfälzische Krieg
Der Prager Fenstersturz von 1618 war eine Kriegserklärung an Kaiser Ferdinand und die Katholiken. Es war der Beginn des Dreißigjährigen Krieges und löste den Böhmisch-Pfälzischen Krieg aus.
Die böhmischen Adligen fanden Unterstützung in Schlesien, der Lausitz, Mähren und schließlich Ungarn. Sie erklärten Ferdinand im August 1619 als böhmischen König für abgesetzt und wählten den protestantischen Kurfürsten von der Pfalz, Friedrich V., zu ihrem neuen König. Friedrich von der Pfalz erhielt jedoch den Spottnamen Winterkönig, weil er nur einen Winter lang regierte.
Keine Chance für Friedrich von der Pfalz
Die Protestanten in Böhmen erhielten wenig Hilfe. Die meisten Mitglieder der Protestantischen Union sprangen nicht zur Unterstützung Friedrichs bei. Johann Georg von Sachsen, ebenfalls Protestant, sicherte sogar zu, nicht einzugreifen, nachdem ihm der Kaiser die Markgrafschaft Lausitz versprochen hatte.
Die Katholische Liga hingegen unterstützte den Kaiser, indem sie ihm ihre Truppen zur Verfügung stellte. Zudem wurden die Katholiken von Spanien unterstützt.
Die Schlacht am Weißen Berg
So kam es schon am 8. November 1620 zum entscheidenden Sieg der kaiserlich-katholischen Truppen unter General Tilly. In der Schlacht am Weißen Berg (bei Prag) wurden Friedrichs Truppen vernichtend geschlagen.
Böhmen wird katholisch
Die Aufständischen wurden gefangen genommen und hingerichtet. Ihr Vermögen wurde beschlagnahmt. Böhmen unterstand wieder den Habsburgern und wurde fest in deren Reich eingebunden. Ferdinand II. war wieder König von Böhmen.
Protestanten wurden verfolgt. Böhmen wurde wieder katholisch. Die katholische Lehre wurde als einzige Religion zugelassen. Die Protestantische Union löste sich im April 1621 auf. Über Friedrich von der Pfalz wurde die Reichsacht verhängt, damit war er nicht weiter Kurfürst.
Krieg in der Pfalz
Doch der Krieg war damit nicht zu Ende, sondern weitete sich aus. Ein katholisches (spanisches) Heer eroberte die Pfalz. Die verbliebenen protestantischen Heerführer zogen dorthin und versuchten, die Pfalz zurück zu erobern. Dies gelang ihnen jedoch nicht und sie mussten nach Norddeutschland fliehen.
Der Krieg ist nicht zu Ende
Damit war der Krieg aber ebenfalls nicht beendet - im Gegenteil. Frankreich, England, die Niederlande und Dänemark sahen ihre Interessen bedroht. Zunächst trat Dänemark in den Krieg ein, es kam zum Dänischen Krieg. Der Dreißigjährige Krieg kam nun voll in Gang.
Der Böhmisch-Pfälzische Krieg war der erste von vier Kriegen innerhalb des Dreißigjährigen Krieges. Die Kriege werden jeweils nach den Gegnern des Kaisers benannt. Es war also hier kein Krieg von Böhmen gegen die Pfalz, sondern von Böhmen und der Pfalz gemeinsam gegen den Kaiser und die Habsburger.