Was war die Protestantische Union?
Im römisch-deutschen Reich garantierte der Augsburger Religionfriede seit 1555 die freie Ausübung der Religion nach dem Grundsatz, dass der Landesfürst die Religion auf seinem Land bestimmen dürfe. Es folgte eine lange Zeit des Friedens.
Bündnisse
Dennoch waren die religiösen Gegensätze nicht beendet. Im Vorfeld zum Dreißigjährigen Krieg kam es schon zu mehreren Konflikten, die schließlich zur Gründung von Bündnissen führten: die Protestantische Union und die Katholische Liga.
Der geistliche Vorbehalt
Die katholische Kirche hatte große Gebiete für ihren Glauben zurückgewonnen. In manchen Regionen flammten Kämpfe auf. Dabei spielte vor allem der "geistliche Vorbehalt" eine Rolle. Der besagte nämlich, dass geistliche Herrschaftsgebiete (im Gegensatz zu weltlichen) von der Regel "cuius regio, eius religio" ausgeschlossen waren. Wollte ein katholischer Territorialherr Protestant werden, musste er damit auch seine weltliche Herrschaft abgeben. Für ihn war ein neuer katholischer Fürst einzusetzen. So stand es im Augsburger Religionsfrieden.
Kölner Krieg
Doch immer wieder wurde diese Regel zur Streitfrage. In Köln trat der Erzbischof zum Protestantismus über und wollte gleichzeitig sein Territorium in ein weltliches umwandeln. Dagegen gab es Widerstand und so kam es von 1583 bis 1588 zum Kölner Krieg. Auch in Straßburg stritten Katholiken und Protestanten um die Vorherrschaft.
Donauwörth
1606 und 1607 spitzte sich die Lage in der protestantischen Stadt Donauwörth zu. Als Protestanten eine katholische Prozession störten, kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. In ihrer Folge wurde Donauwörth von Bayern eingenommen und wieder katholisch. Der Reichstag 1608 in Regensburg brachte keine Verständigung.
Protestantische Union
Mehrere Landesfürsten gründeten nun die Protestantische Union. Dieses Bündnis sollte die protestantischen Interessen wahren. Das Abkommen wurde am 14. Mai 1608 in Auhausen (Schwaben) geschlossen.