Wer führte 30 Jahre lang Krieg und warum?

    30 Jahre Krieg

    30 Jahre lang dauerte dieser Krieg. Das ist unvorstellbar lang. In diesem Zeitraum wurden große Teile im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation verwüstet. Mehrere Millionen Menschen starben an den Folgen des Krieges. Der Krieg wurde ausgetragen zwischen Katholiken und Protestanten. Es ging aber nicht nur um den "rechten" Glauben, den jede Seite für sich beanspruchte, sondern auch um die Vormachtstellung in Deutschland und Europa.

    Der Prager Fenstersturz

    Ausgelöst wurde der Krieg durch den Prager Fenstersturz. Prag lag in Böhmen, einem protestantischen Staat. Doch oberster Herrscher war seit einigen Jahren der römisch-katholische Kaiser.

    Als nun Ferdinand II. auf den Thron folgte, der sich besonderts stark für die Gegenreformation einsetzte, wehrten sich die böhmischen Stände. Sie warfen zwei Statthalter Ferdinands aus dem Fenster, nachdem eine protestantische Kirche geschlossen worden war. Dann setzten sie Ferdinand auch noch als König ab und wählten dafür Friedrich von der Pfalz. Das wollte sich Ferdinand nicht gefallen lassen und so kam es schließlich zum Krieg.

    Mehrere Teilkriege

    Eigentlich bestand der Dreißigjährige Krieg aus mehreren Teilkriegen. Auf der einen Seite stand jeweils das Heilige Römische Reich mit dem Kaiser an der Spitze und seinen Verbündeten in der Katholischen Liga sowie Spanien. Auf der anderen Seite standen die Protestantischen Länder und wiederum ihre Verbündeten wie Schweden und Frankreich. Auch England unterstützte die Protestanten.

    Benannt sind die Teilkriege nach den gemeinsamen Gegners des Kaisers, darum heißen sie der Böhmisch-Pfälzische Krieg, der Dänische Krieg, der Schwedische Krieg und der Schwedisch-Französische Krieg.

    Verlauf des Krieges

    Nachdem die Pfalz von katholischen Truppen erobert worden war, flohen die Protestanten in den Norden. Das rief wiederum die Dänen und später die Schweden auf den Plan, die ihr Land bedroht sahen und ebenfalls um die politische Vormacht kämpften.

    Nach dem Sieg über die Dänen sah sich Ferdinand II. schon als Sieger. Er forderte im Restitutionsedikt protestantisch gewordene Bistümer zurück. Doch das löste nun besonders heftigen Widerstand aus. Zudem trat nun Schweden in den Krieg ein und gewann mehrere Schlachten. Die kaiserlichen Feldherren Tilly und Wallenstein fanden den Tod, einer in der Schlacht, einer durch Mord. Die schwedischen Truppen drangen nach Süden vor, verloren dort aber.

    Nun schlossen die protestantischen Reichsstände Frieden mit dem Kaiser. Bevor es auch zu einem Friedensschluss mit Schweden kommen konnte, trat Frankreich in den Krieg ein, das eine Vormachtstellung Ferdinands und der Habsburger verhindern wollte. Nun folgte das grausamste Kapitel des Krieges mit besonders vielen Toten. Plünderungen waren an der Tagesordnung.

    Frieden

    1648 wurde endlich Frieden geschlossen. Weil das in Westfalen geschah, nämlich in den Städten Münster und Osnabrück, nennt man ihn auch den Westfälischen Frieden. Wie im Augsburger Religionsfrieden fast 100 Jahre zuvor bestimmt, galt nun wieder die Regel, dass der Herrscher eines Gebietes die Religion bestimmen durfte. Religionsfreiheit eines jeden Einzelnen gab es also hiermit noch nicht!

    Die deutschen Fürsten waren nun mächtiger als zuvor. Der deutsche Kaiser hingegen verlor fast seine ganze Macht in Deutschland. Deutschland wurde zu einem Gebiet aus vielen einzelnen kleinen Staaten.

    Den Dreißigjährige Krieg findest du auf dem Zeitstrahl hier.