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      Wer war Martin Luther? Teil 1

      Wer war Martin Luther?

      Martin Luther war der Mann, der in Deutschland die Reformation auslöste. Er ist darum bis heute der berühmteste Reformator. Er stieß große Veränderungen in der katholischen Kirche an.

      Luther lebte im 15. und 16. Jahrhundert in der Gegend, wo heute Sachsen-Anhalt und Thüringen liegen. Er war Gelehrter und Mönch, ehe er die Kirche beschuldigte, weil dort seiner Meinung nach so viel schief lief. Das führte am Ende dazu, dass sich die Kirche spaltetete und die evangelische Kirche entstand.

      Lebenslauf von Martin Luther

      Martin Luther wurde am 10. November 1483 in Eisleben geboren. Ein Jahr später zog die Familie nach Mansfeld. Martins Eltern waren Hans und Margarethe.

      Hans, der sich damals noch Luder mit Nachnamen schrieb, war zunächst Bergmann, dann Hüttenmeister. Er beaufsichtigte eine Hütte, also eine Anlage, in der Gestein aus Bergwerken geschmolzen wurde, um so Metall zu erhalten. Margarethe stammte aus dem Bürgertum in Eisenach. In Mansfeld erwarb die Familie einen gewissen Wohlstand, Hans wurde sogar Ratsherr.

      Martin Luthers Ausbildung

      Martin war der älteste Sohn der Luders. Er besuchte zunächst die Lateinschule in Mansfeld. Das deutet schon darauf hin, dass er wohl eine gelehrte Laufbahn einschlagen sollte. Er durfte dann die Magdeburger Domschule besuchen.

      Anschließend ging er auf eine Pfarrschule in Eisenach und lernte dort Latein. Danach begann er ein Studium in Erfurt. Dort studierte er die sieben freien Künste und schließlich ab 1505 Rechtswissenschaften (Jura). Sein Vater erhoffte sich durch den gelehrten Sohn wohl auch Hilfe im elterlichen Betrieb der Hütte.

      Ein Gewitter und seine Folgen

      Am 2. Juli 1505 war er auf dem Rückweg von seinen Eltern nach Erfurt, als ihn ein Gewitter überraschte. Er geriet in Todesangst und rief die Heilige Anna an: "Hilf du, heilige Anna, ich will ein Mönch werden!" Er überlebte unverletzt. So kam es, dass Luther eine kirchliche Laufbahn einschlug. Er trat als Mönch in den Augustinerorden in Erfurt ein.

      Priester und theologischer Doktor

      Schon zwei Jahre später, im Jahr 1507, wurde Luther Priester. Er ging an die neu gegründete Universität in Wittenberg und studierte dort Theologie, also die Lehre des christlichen Glaubens. Auf einer Reise nach Rom war er 1511 entsetzt über den dortigen Sittenverfall. 1512 wurde er zum Doktor der Theologie ernannt und durfte nun selbst Vorlesungen halten.
       

      Das Turmerlebnis von Martin Luther

      Irgendwann in dieser Zeit fand Luther zu einem ganz neuen Verständnis von Gottes Gerechtigkeit. Man nennt diesen Zeitpunkt auch die "reformatorische Entdeckung". Dieses Erlebnis soll Luther im Turm des Klosters gehabt haben, weshalb man auch vom Turmerlebnis spricht.

      Demnach führe nur der Glaube zu Gottes Gnade, nicht kirchliche Mittel oder gar der Ablass. Zur Grundlage des Glaubens erklärte Martin Luther allein die Bibel, nicht die Auslegungen von Kirchenvätern oder Päpsten. Damit stand er schon im Bruch mit den römisch-katholischen Lehren.
       

      Gegen den Ablass und die 95 Thesen

      Beliebt beim Volk war der Kauf von Ablassbriefen. Ohne wirkliche Reue oder Beichte wollte man sich so von seinen Sündenstrafen oder gar von seiner Sünde selbst loskaufen - allein durch Geld. Vor allem gegen diese Praxis wandte sich Luther in seinen 95 Thesen, die er am 31. Oktober 1517 veröffentlichte. Er schlug diese Behauptungen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg. Seine Thesen erregten ziemliches Aufsehen.
       

      In Rom wird man aufmerksam

      Luthers Thesen gegen den Handel mit Ablassbriefen waren so gar nicht nach dem Geschmack von Papst Leo X. Der finanzierte mit dem Geld sein ausschweifendes Leben und insbesondere den Neubau des Petersdoms. Der Mainzer Kardinal Albrecht, der ebenfalls Vorteile aus dem Ablasshandel zog und mit dem Geld seine Schulden zurückzahlen wollte, zeigte Luther in Rom der Ketzerei an.

      Verhör in Augsburg

      Martin Luther und sein Fürsprecher, der Kurfürst von Sachsen Friedrich der Weise, erreichten, dass der Prozess auf deutschem Boden stattfinden sollte. Der Kardinal Cajetan verhörte Luther vom 12. bis 14. Oktober 1518 in Augsburg, wo der Reichstag stattfand.

      Luther weigerte sich, seine Thesen zu widerrufen, so lange er nicht durch die Bibel selber widerlegt werde. Cajetan wollte Luther verhaften, doch der konnte fliehen.

      Der Prozess ruht

      Nach dem Tod von Kaiser Maximilian I. im Januar 1519 suchte man einen Nachfolger. Der Papst war gegen dessen Enkel Karl, weil der Besitztümer in Italien besaß, die den Kirchenstaat umschlossen. Bei der Wahl zum neuen König spielte zudem Luthers Landesherr, Friedrich der Wesie von Sachsen, als Kurfürst eine Rolle. So ließ der Papst Luthers Prozess zunächst ruhen. Luther verpflichtete sich im Gegenzug zum Schweigen.
       

      Streitgespräch in Leipzig - Leipziger Disputation

      Luther brach sein Schweigen jedoch, als sein Anhänger Karlstadt sich öffentlich mit seinem Gegner Johannes Eck stritt. Luther und Karlstadt trafen sich in Leipzig mit Eck zu einem Streitgespräch, der Leipziger Disputation vom 27. Juni bis 16. Juli 1519.

      Für Luther war die Bibel die Grundlage des Glaubens. Er bestritt den Führungsanspruch des Papstes (Primat) und zweifelte die Unfehlbarkeit der Konzilien (kirchliche Versammlungen) an. Damit trat er offen in Widerspruch zur katholischen Kirche.

      Hier erfährst du, wie es mit Martin Luther weiter ging: Wer war Martin Luther? Teil 2

      Möchtest du ein Martin-Luther-Spiel spielen? Du findest es unter Martin Luthers Abenteuer.

       

      Video über Martin Luther

      In diesem Video siehst du Martin Luthers Lebenslauf.

      Arbeitsblätter zu Martin Luther

      Zu Martin Luther haben wir auch verschiedene Arbeitsblätter. Weitere Quiz, Lückentexte, Ausmalbilder und Rätsel findet ihr unter Schulmaterialien!

      Arbeitsblatt: Martin Luther

      Quiz

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      Lückentext

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      Kreuzworträtsel

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