Presbyterianer
Die Presbyterianische Kirche entstand in Schottland aus dem Calvinismus und gehört also zu den evangelisch-reformierten Kirchen. Man bezeichnet allgemein die reformierten Kirchen mit schottischem Ursprung als presbyterianisch. Auswanderer brachten ihren Glauben in die USA und Kanada, wo sich die Presbyterianischen Kirchen ebenfalls ausbreiteten.
Was bedeutet presbyterianisch?
Presbyterianische Kirchen werden von mehreren Gruppen von Ältesten oder Pastoren geleitet. Daher stammt auch ihr Name: presbyteros ist ein griechisches Wort und bedeutet "der Ältere".
John Knox
Einer der Begründer der Presbyterianischen Kirchen in Schottland war der Reformator John Knox (um 1514 - 1572). Er wandte sich von der katholischen Kirche ab. Als aber die katholische Königin Maria 1553 den englischen Thron bestieg, floh Knox nach Genf. Dort wurde er zum Anhänger Calvins.
Zurück in England bereitete er der calvinistischen Reformation den Weg. Als er im Mai 1559 nach Schottland zurückkehrte, wurde er von der Bevölkerung begeistert empfangen. Es kam zu einem Religionskrieg mit den Katholiken, der 1560 zugunsten der Reformierten endete: die schottische Kirche wurde presbyterianisch.
Das konnte auch die schottische Königin Maria Stuart nicht verhindern. Sie praktizierte zwar weiterhin den katholischen Glauben, duldete aber die protestantische Mehrheit in ihrem Land.
Andrew Melville
Ein weiterer schottischer Reformator war Andrew Melville. Der Theologe trug zur Verbreitung der presbyterianischen Kirche bei, nachdem John Knox schon verstorben war. Weil er sich gegen die Anglikanische Kirche wandte, wurde er sogar ins Gefängnis geworfen.
Die Presbyterianischen Kirchen sind heute der größte Zweig der reformierten Kirchen. Sie berufen sich in erster Linie auf die Bibel. Ihre Kirchen sind schlicht und ohne Prunk.