Im Süden und in der Mitte Deutschlands brach 1525 ein großer Bauernkrieg aus.
Bundschuh
Es hatte schon vorher kleinere Aufstände gegeben. Dazu zählt auch die Bundschuh-Bewegung im Südwesten des Reiches. Die Bauern führten auf ihren Fahnen das Zeichen des Bundschuhs, einen für Bauern typischen Schnürschuh.
Die Erhebung breitet sich aus
Nun hatte sich die Erhebung der Bauern auf weite Teile des Landes ausgedehnt. Die Bauern litten wirtschaftliche Not, forderten mehr Rechte und prangerten die Missstände in den Kirchen an. Alle anderen Stände lebten von der Arbeitskraft der Bauern, doch ihnen selbst als Hauptlastträger der Gesellschaft ging es am schlechtesten. Die Abgaben, die sie zu leisten hatten, stiegen immer mehr. Oft mussten die Bauern ihrem Herrn auch Frondienste leisten, also auf dem Gut ihres Landesherrn arbeiten statt auf dem ihnen zugeteilten Land (ihrem Lehen).
Die Realteilung
In Süddeutschland wurde zudem meist die Realteilung angewandt: Starb ein Bauer, wurde das Land unter seinen Söhnen aufgeteilt. Jeder von ihnen musste genauso viele Abgaben leisten wie zuvor ihr Vater allein. Das war nicht nur ungerecht, sondern führte außerdem dazu, dass das zu bewirtschaftende Land immer kleiner wurde. In Norddeutschland hingegen erbte meist allein der älteste Sohn den Hof.
Fehlende Rechte
Schließlich hatten die Fürsten auch noch viele Rechte der Bauern beschnitten. Die Bauern durften nicht mehr frei angeln oder Holz schlagen. Das Weide- und Jagdrecht wurde ihnen verwehrt. Die Allmende, gemeinschaftliches Eigentum im Dorf, wurde enteignet.
Aufstand der Bauern
All das führte dazu, dass sich die Bauern erhoben. Sie bewaffneten sich mit Heugabeln, Stöcken und Dreschflügeln. Sie plünderten Burgen und überfielen und zerstörten Klöster. Einer ihrer Anführer wurde Thomas Müntzer. Die entscheidende Schlacht fand 1525 bei Bad Frankenhausen statt. Die Bauern unterlagen dem Heer der Fürsten.