Nicht weltberühmt wie ihre italienischen Kollegen Leonardo da Vinci und Michelangelo, aber im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation weithin bekannt waren die Maler Lucas Cranach und Hans Holbein. Beide gehörten Familien an, in denen die Malerei Tradition war.
Lucas Cranach der Ältere
Lucas Cranach wurde um 1475 geboren und starb 1553. Gebürtig aus Kronach, wonach er sich nannte, kam er 1505 als Hofmaler nach Wittenberg. Er arbeitete dort für den Kurfürsten von Sachsen, Friedrich den Weisen, dann für dessen Nachfolger und auch für andere hohe Adlige.
Er fertigte viele Porträts von Zeitgenossen an, darunter auch mehrere Bilder von Martin Luther, mit dem ihn eine Freundschaft verband. Cranach fertigte auch Zeichnungen für Schriften der Reformatoren an und trug so seinen Teil zu der neuen Zeit bei. So erschien etwa Luthers Bibelübersetzung 1522 mit Bildern von Cranach. Allerdings war Cranach auch für katholische Auftraggeber tätig, zum Beispiel für Albrecht von Brandenburg.
Da auch sein gleichnamiger Sohn Maler wurde, unterscheidet man die beiden "Lucas Cranach" durch den Zusatz "der Ältere" und "der Jüngere". Cranach baute eine Werkstatt auf, in der er viele Lehrlinge beschäftigte und die seine Söhne Hans und Lucas dann übernahmen. Cranach war sehr fleißig und stellte in seiner Werkstatt rund 5000 Bilder her. Diese sind Tafelgemälde, Holzschnitte, Zeichnungen und Kupferstiche.
Hans Holbein der Jüngere
Auch Hans Holbein der Jüngere (1497 - 1543) war ein bedeutender Maler der Renaissance. Sein Vater Hans Holbein der Ältere malte ebenfalls, gehörte vom Stil her aber noch mehr der Gotik an. Sein Sohn wurde in Augsburg geboren, lebte und arbeitete aber vor allem in Basel. Dort blühte der Buchdruck und so stellte Holbein zahlreiche Illustrationen für Bücher her.
Jedoch kam es 1529 zum Bildersturm in Basel. Protestanten wie Ulrich Zwingli setzten sich dafür ein, dass religiöse Darstellungen zerstört wurden. So erhielt Holbein natürlich immer weniger Aufträge. Deshalb ging er nach England, wo er Hofmaler des Königs Heinrichs VIII. wurde. Er starb 1543 an der Pest, die in London umging.