Zeitstrahl

    Letzte Eiszeit

    von 115.000 v. Chr. bis 9.700 v. Chr.

    Letzte Eiszeit: Würmeiszeit und Weichseleiszeit

    In der letzten Eiszeit wurde es bitterkalt! Sie begann vor etwa 115.000 Jahren und endete vor etwa 11.700 Jahren (also etwa 9700 v. Chr.).

    Die letzte Eiszeit wird bei uns Weichsel-Eiszeit (in Nordeuropa, nach dem Fluss Weichsel in Polen benannt) oder Würm-Eiszeit (im Bereich der Alpen, benannt nach dem Fluss Würm in Bayern) genannt. Wobei es sich dabei eigentlich um eine sogenannte Kaltzeit handelt (zum Begriff Eiszeit siehe auch Wann war die Eiszeit?).

    Mit dem Ende dieser “Eiszeit” begann erdgeschichtlich das Holozän. Man kann auch sagen: das Nacheiszeitalter. In diesem leben wir jetzt.
     

    Was passierte in der letzten Eiszeit?

    Die Temperaturen sanken also vor rund 115.000 Jahren. Große Teile Nordeuropas und im nördlichen Mitteleuropa wurden von Eis bedeckt. Damit änderten sich dort aber auch die Lebensbedingungen, nicht nur für den Menschen, sondern auch für Tiere und Pflanzen.

    Die Kälte erforderte gute Anpassung an die neuen Umweltbedingungen. Auch die Jäger mussten sich umstellen. Der Neandertaler starb während dieser Zeit aus, nämlich vor etwa 30.000 Jahren. Vor 45.000 Jahren hingegen, also auch in dieser letzten Eiszeit, wanderte Homo sapiens aus Afrika nach Europa.

    Es gab in dieser Kaltzeit viele sehr große Tiere, vor allem Säugetiere, aber auch Vögel. Zu dieser Megafauna gehörten in Europa und Asien neben den bekannten Mammuts auch Riesenhirsche, Säbelzahnkatzen, Höhlenlöwen und -bären. Diese großen Säugetiere starben am Ende dieser letzten Eiszeit aus.

    Immer wieder wurde es während dieser letzten Eiszeit etwas wärmer und wieder kälter. Gletscher stießen vor und zogen sich wieder zurück. Damit ging einher, dass sich Pflanzen, die Wärme benötigen, zurückzogen oder eben wieder ansiedelten. Und mit ihnen kamen oder gingen die Tiere, die hier leben konnten. Es gab mehr Nadel- als Laubwald. Tundra und Steppen breiteten sich dort aus, wo das Land nicht von Eis bedeckt war.

    Übrigens: Heute sind etwa 10 Prozent der Landfläche der Erde von Gletschereis bedeckt (und es wird immer weniger). In der letzten Eiszeit aber lagen 32 Prozent der Erde unter Eis. Der Meeresspiegel sank stark, weil viel Wasser zu Eis wurde. So bildeten sich Landbrücken, etwa zwischen Großbritannien und dem europäischen Festland.
     

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