Himmelsscheibe von Nebra
Die Himmelsscheibe von Nebra ist die älteste Darstellung des Himmels, die man bisher gefunden hat. Man schätzt, dass sie aus der Zeit zwischen 2100 und 1700 vor Christus stammt. Sie ist also rund 4000 Jahre alt. Sie stammt aus der Aunjetitzer Kultur aus der frühen Bronzezeit und ist einer der bekanntesten Funde aus dieser Kultur. Ihr Durchmesser beträgt etwa 32 Zentimeter. Sie wurde nicht gegossen, sondern aus einem kalten Bronzestück geschmiedet. Das ist durch die Hammerspuren auf der Rückseite zu sehen.
Auf der bronzenen Scheibe sieht man in Gold den Vollmond, eine Mondsichel und Sterne. Unten sieht man eine Sonnenbarke, ein Schiff. Man stellte sich vor, dass die Sonne darauf jeden Abend wieder von Westen nach Osten fuhr. Die Punkte stellen die Sterne dar. Die sieben Punkte, die eng beieinander stehen, sind die Plejaden, ein Sternbild. Vermutlich benutzte man die Scheibe bei der Himmelsbestimmung. Wie die Himmelsscheibe funktionierte, erfährst du hier.
Wo und wann wurde die Himmelsscheibe von Nebra gefunden?
Die Himmelsscheibe wurde 1999 von zwei Raubgräbern gefunden, die mit einer Metallsonde nach Schätzen suchten. Sie gruben sie in der Nähe der Stadt Nebra aus. Weil sie nicht sehr sorgsam vorgingen, wurde die Scheibe dabei auch beschädigt. Mehrmals wurde die Scheibe weiter verkauft, obwohl das strafbar war. Denn die Scheibe gehört dem Bundesland Sachsen-Anhalt, auf dessen Boden sie gefunden wurde. Ihr Wert beträgt heute etwa 100 Millionen Euro.
Museumstipp: Halle und Nebra
Das Original der Himmelsscheibe seht ihr im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle. Dort ist sie die Hauptattraktion. In der Nähe des Fundortes wurde außerdem 2007 die Arche Nebra eröffnet, ein Erlebniszentrum mit Planetarium. Das Gebäude scheint zu schweben und gibt mit einem riesigen Fenster den Blick frei zum Fundort der Himmelsscheibe. Auch der kann von hier aus besichtigt werden.