Goldhüte für den Sonnenkult
Kegelförmige Hüte aus Goldblech wurden in der Bronzezeit vermutlich von Priestern eines Sonnenkultes benutzt. Sie sind lang und schmal und laufen oben spitz zu.
Die Hüte sind vollständig verziert worden. Das geschah mithilfe von Stempeln, die in das Blech geschlagen wurden. Es gibt Kreise, Punkte und Linien. Sie sind kreisförmig um die Hüte angelegt. Diese Verzierungen scheinen als Kalender genutzt worden zu sein. Man konnte an ihnen Zeiträume messen und ablesen.
Vier solcher Goldhüte sind überliefert. Das sind:
- Goldhut von Schifferstadt, 1400 bis 1300 v. Chr., gefunden in Schifferstadt in Süddeutschland
- Goldhut von Ezelsdorf/Buch, 1000 bis 900 v. Chr., gefunden in Ezelsdorf-Buch in Süddeutschland
- Goldblechkegel von Avanton, etwa 1000 v. Chr.,gefunden nahe Poitiers im westlichen Frankreich
- Berliner Goldhut, 1000 bis 800 v. Chr., vermutlich gefunden in Süddeutschland oder der Schweiz
Die Goldhüte dienten als Verkleidung für einen Hut. Die eigentlichen Hüte sind nicht erhalten. Die Hüte besitzen unten eine Krempe.
Die Goldhüte stammen alle aus der späten Bronzezeit, der Urnenfelderzeit. Sie wurden offenbar stehend und mit Erde verfüllt eingegraben.
Museumstipp
Den Berliner Goldhut seht ihr im Museum für Vor- und Frühgeschichte (im Neuen Museum) in Berlin. Er ist von allen am besten erhalten. Der Goldhut von Ezelsdorf befindet sich im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Den Goldenen Hut von Schifferstadt findet ihr im Historischen Museum der Pfalz in Speyer.