Urnenfelderzeit
In der späten Bronzezeit setzte sich die Totenverbrennung in vielen Gegenden durch. Die Toten wurden auf Scheiterhaufen verbrannt. Ihr Asche wurde dann auf großen Friedhöfen, auf den Urnenfeldern, beigesetzt. Häufig wurde die Asche in eine Urne gefüllt, aber es gab auch Gräber ohne Urnen. Dann wurde die Asche zum Beispiel in eine Grube gestreut.
Weil es so viele und große Urnenfelder gab, spricht man auch von der Urnenfelderkultur oder der Urnenfelderzeit. Sie umfasst einen Zeitraum von 1300 v. Chr. bis 800 v. Chr. Die Urnenfelderkultur war in dieser Zeit über weite Teile Mitteleuropas verbreitet.
Ihr Vorgänger war die Hügelgräberkultur der mittleren Bronzezeit, ihr Nachfolger die Hallstattkultur der Eisenzeit. Parallel zur Urnenfelderkultur gab es in der späten Bronzezeit weitere Kulturen, zum Beispiel im Osten die Lausitzer Kultur, im Norden den Nordischen Kreis.
Merkmale der Urnenfelderkultur
Die Techniken der Bronzeverarbeitung wurden immer besser. Man goss Bronze in Formen aus Stein oder Ton. Man stellte auch Bronzebleche her und hämmerte es dann in die richtige Form, das nennt man auch "Treiben". Durch Nieten oder Klammern konnte man mehrere Teile miteinander verbinden. Solche Gegenstände aus Bronzeblech wurden nun sehr zahlreich hergestellt. Das konnten zum Beispiel Eimer, Helme, Siebe, Tassen oder auch Beinschienen sein.
Es wurde auch viel Schmuck hergestellt, z. B. Armreifen. Dafür nutzte man neben Bronze auch Knochen, Glas, Bernstein oder Gold. An Waffen aus Bronze gab es Dolche, Schwerter, Lanzen und Speere sowie Pfeilspitzen. Es gab eine soziale Oberschicht aus Kriegern, die hoch angesehen waren, der Kriegeradel.
Typische Grabbeigaben waren mehrteilige Keramiken. Gefäße gab es in vielen Formen und mit ganz unterschiedlichen Verzierungen. In der späteren Urnenfelderzeit wurde rötliche Keramik verwendet. Die Menschen lebten wie zuvor in kleinen Siedlungen.