Verschleppt von einem Vogel
Als Kind von Taung wird ein Schädel bezeichnet, den man 1924 in Taung in Südafrika fand. Es war damals das älteste bekannte Fossil eines Vorfahren des Menschen und wurde der Art Australopithecus africanus zugeordnet.
Das Kind von Taung war etwa 3 bis 4 Jahre alt, als es starb. Es gilt heute als gesichert, dass es von einem großen Greifvogel verschleppt wurde. Darum wurden an der Fundstelle auch keine weiteren vormenschlichen Knochen gefunden.
Das Kind von Taung war etwa 1 Meter groß und 10 bis 12 Kilogrammm schwer, als es starb.
Ein bedeutsamer Fund
Entdeckt wurde der Schädel von einem Arbeiter in einem Steinbruch. Er übergab seinen Fund an den australischen Paläoanthropologen Raymond Dart. Der beschrieb den Schädel und benannte die Gattung dieses Fundes Australopithecus sowie die gefundene Art Australopithecus africanus.
Das Kind von Taung war der erste Fund eines Australopithecus überhaupt. Damit war auch bewiesen, dass die Wiege der Menschheit in Afrika liegt. Vorher hatte man nämlich geglaubt, dass Menschwerdung in Asien stattgefunden hatte. Das Kind von Taung gilt daher als sehr bedeutsamer Fund.
Es war auch deshalb besonders, weil der Schädel fast vollständig erhalten war. Sogar der Unterkiefer war noch vorhanden, der sonst oft fehlt. Und sogar Milchzähne steckten noch in dem Kiefer. Außerdem war auch noch das Äußere des Gehirns versteinert erhalten.