Zeitstrahl

    Viereckschanzen

    von 150 v. Chr. bis 15 v. Chr.

    Viereckschanzen: Befestigte Gutshöfe?

    Aus der späten La-Tène-Zeit, ab 150 v. Chr., sind Viereckschanzen bekannt. Man nennt sie auch Keltenschanzen, weil die Kelten sie anlegten.

    Solche Viereckschanzen sind rechteckige Anlagen, die außen von einem Graben und innen von einem Wall umgeben sind. Viele sind quadratisch. Die Seiten sind zwischen 80 und 140 Meter lang. Der Wall war 3 bis 4 Meter hoch. Er wurde mit der Erde aus dem ausgehobenen Graben erbaut.

    Wahrscheinlich waren die Viereckschanzen keltische Gutshöfe, denn man fand darin die Reste mehrerer Gebäude und auch Getreidespeicher und Vorratsgruben. Es gab kaum Hinweise auf eine kultische Nutzung, wie sie die Forscher früher einmal annahmen.  Drei Tierfiguren, die sich in einem tiefen Schacht befanden, kann man allerdings nicht erklären.

    Es gab immer nur einen Zugang zu den Viereckschanzen. Gegenüber vom Eingang lag das größte Gebäude. Kleinere Gebäude standen in den Ecken. In der Mitte blieb Platz frei. Meistens gab es auch einen Brunnen und mehrere Grubenhäuser. Das waren wahrscheinlich Werkstätten.
     

    Wo gab es Keltenschanzen?

    Die Schanzen befinden sich meist im Flachland oder am Hang und auf Böden, die für die Landwirtschaft gut geeignet waren. Sie wurden also nicht auf Hügeln erbaut, wie so manche Siedlung. Einige der Schanzen lagen auch innerhalb einer Siedlung und nicht abgeschieden. 

    Man findet Keltenschanzen vor allem in Süddeutschland. Weitere Anlagen wurden in der Schweiz, in Österreich, Böhmen oder im Norden von Frankreich gefunden, insgesamt sind es mehrere hundert. Sie sind typisch für die späte Eisenzeit.
     

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