Wagengräber: Begräbnis mit Wagen
Typisch für die Hallstattzeit und die La-Tène-Zeit - also für die Eisenzeit - sind Wagengräber. Solche Gräber, bei denen die Toten mit einem ganzen Wagen bestattet wurden, waren hochgestellten Persönlichkeiten vorbehalten. Man nimmt an, dass es sich um eine Art Fürst oder Häuptling gehandelt hat, der solch ein Grab bekommen hat.
In Bell im Hunsrück wurde ein Mann in solch einem Wagengrab bestattet. Das nennt man darum auch das Wagengrab von Bell. Es stammt von etwa 500 v. Chr., also aus der späteren Hallstattkultur.
In dem Grab des angesehenen Mannes fand sich also ein Wagen, mit dem er seine Reise ins Jenseits antreten sollte. Der Wagen hatte vier Räder und eine Ladefläche. Der Tote wurde unter den Wagen gelegt. Bei ihm waren als Grabbeigaben eine eiserne Lanze und ein Trinkgefäß aus Bronze.
Das Wagengrab befand sich unter einem Grabhügel, der von vielen weiteren Gräbern in anderen Grabhügeln umgeben war. Dort waren die Toten aber sehr einfach bestattet worden.
Wo gab es Wagengräber?
Solche Wagengräber gab es schon früher im Kaukasus und in China, aber in Mitteleuropa eben auch bei den Kelten und Germanen, einige sind auch noch älter und stammen aus der Bronzezeit. In Frankreich und Belgien hat man mehr als 300 solcher Wagengräber gefiunden, in Deutschland etwa 100.