Die Rinde der Birke
Birken kennt ihr bestimmt. Die Laubbäume mit der weißen Rinde sind ja auch bei uns weit verbreitet. In der Steinzeit gab es auch schon Birken und sie waren für die Menschen ziemlich nützlich.
Aus Birkenrinde konnte man nämlich hervorragende Behälter herstellen. Bei Ötzi fand man die Überreste zweier solcher Birkenrindengefäße. Die abgelöste Rinde wurde dafür mit Baststreifen vernäht. Solche Gefäße waren leicht und somit gut zu transportieren.
Birkenteer - der Steinzeit-Klebstoff
Aus Birkenrinde stellten die Menschen aber noch etwas anderes her: Klebstoff! Denn dafür eignete sich Birkenteer hervorragend. Erhitzt man nämlich Birkenrinde in einem luftdicht abgeschlossenen Behälter, zersetzt sie sich und Teer entsteht. Dafür ist immerhin eine Temperatur von etwa 350 Grad nötig! Weil eine schwarze, klebrige Masse entsteht, nennt man sie auch Birkenpech.
Die ältesten Funde von Birkenteer sind 80.000 Jahre alt und stammen aus Königsaue bei Aschersleben. Schon der Neandertaler stellte also Birkenteer her und nicht erst Homo sapiens, wie man lange glaubte.
Medizin aus Birken
Nicht die Birke selbst, aber ein Pilz, der nur auf Birken wächst, wurde in der Steinzeit ebenfalls genutzt. Der Birkenporling wirkt nämlich blutstillend und desinfizierend, er tötet also Keime ab. So diente er als Medizin in der Steinzeit. Vom Birkenporling fand man zwei Stücke bei Ötzi.