Was änderte sich mit der Erfindung der Bronze?

    Große Veränderungen

    Als etwa 2.200 v. Chr. in Mitteleuropa die Bronzezeit begann, änderte sich nicht nur der Werkstoff, aus dem man die meisten Gegenstände fertigte - also statt Stein nun Bronze. Auch im Zusammenleben der Menschen änderte sich eine Menge.

    Handel beginnt

    Um Bronze herzustellen, braucht man Zinn. Das ist ein eher seltenes Metall. Wie Kupfer musste man es finden und abbauen. Das machten einige Menschen. Andere betrieben Handel mit den Rohstoffen oder der Bronze selber. Die Bronze wurde dazu in Barren gegossen und auch auf Schiffen in andere Länder transportiert.

    Wieder andere Menschen fertigten die Gegenstände aus Bronze an. Anstatt gemeinsam jagen zu gehen oder das Land zu bestellen, spezialisierten sich also viele Menschen. So etwas wie die ersten Berufe entstanden. Manche wurden reich und Bronzegießer waren sehr angesehen. In der späten Bronzezeit gab es die ersten Krieger. Sie wurden mit Helmen, Schwertern und Schilden prachtvoll ausgestattet.

    Dörfer

    Statt einzelner Häuser entstanden nun vermehrt Dörfer. Diese wurden gut befestigt, denn was man nun besaß, wollte man auch schützen. Oft lagen sie auch auf einer Anhöhe, sodass man sich besser verteidigen konnte. Es gab aber auch weiterhin Pfahlbauten, wie sie schon in der Jungsteinzeit gebaut wurden.

    Bestattungsarten

    Die Art der Bestattungen änderte sich im Laufe der Bronzezeit mehrmals. Am Anfang begrub man die Toten in flachen Gräbern in der Hockerstellung (Frühe Bronzezeit). Dann ging man dazu über, wieder die schon vorher bekannten Hügelgräber zu bauen. Hier wurden die Toten in Rückenlage bestattet. Bei ihnen fand man kostbare Grabbeigaben wie Schwerter oder Dolche (Hügelgräberkultur, Mittlere Bronzezeit). In der späten Bronzezeit gab es dann vermehrt Urnenbestattungen. Die Toten wurden verbrannt, ihre Asche dann in Urnen beigesetzt.

    Europa und die Welt

    Bronze wurde nicht nur in Europa genutzt, sondern auch in Vorderasien, in Ägypten und am Mittelmeer auf Kreta und in der mykenischen Kultur in Griechenland. Einen großen Unterschied aber gibt es zu Europa, denn hier gab es noch keine Schrift. Während man in Ägypten die Hieroglyphen benutzte, um etwas aufzuschreiben, im Vorderen Orient die Keilschrift und in der mykenischen Kultur die Linearschrift, war man bei uns noch lange nicht so weit.