Attischer Seebund oder delisch attischer Seebund?
Der attische Seebund , der auch oft als Attisch-Delischer Seebund bezeichnet wird, wurde nach den Perserkriegen von der damaligen Seemacht Athen ins Leben gerufen. Grund war die Weigerung Spartas, sich dem Schutz der kleinasiatischen Griechen anzuschließen. Daher kam es 477 v. Chr. zu Gründung des attischen Seebundes.
Wer gehörte zum attischen Seebund?
Der Bund umfasste mehrere griechische Städte auf dem griechischen Festland in der heutigen Türkei und auf den griechischen Inseln. Man schwor, dieselben Feinde und Freunde anzuerkennen und schloss so genannte bilaterale Verträge mit Athen. Jeder Bündnispartner Athens war somit auch mit den anderen Partnern verbündet. Die Bundesversammlung fand zuerst auf der Insel Delos statt. Deshalb eben auch die Bezeichnung Attisch-Delischer Seebund. Es wurde eine Bundeskasse eingerichtet und es gab eine gemeinsame Streitmacht. Die Bundesbeiträge wurden von zehn athenischen Schatzmeistern den so genannten "hellenotamiai" verwaltet. Die griechischen Stadtstaaten hatten erkannt, dass sie gegen Feinde von außen gemeinsam stärker waren.
Athen setzte sich im attischen Seebund immer mehr durch
Ursprünglich sollten nur die Mitglieder Beiträge entrichten, die keine eigenen Seestreitkräfte stellen konnten. Am Ende waren die meisten Bündnispartner tributpflichtig und nur Athen und einige wenige andere verfügten über eine eigene Seestreitmacht (z.B. Samos ).
Mehr und mehr entwickelte sich der Bund damit zu einem Machtmittel Athens, so dass die Bündnispartner bald entmachtet waren. Durch die Politik Athens kam es zu Spannungen mit Sparta und seinem so genannten Peloponnesischen Bund, die schließlich zum Peloponnesischen Krieg führten. Athen musste nach der Niederlage im Peloponnesischen Krieg den Bund auflösen.
Wie war das mit dem 2. attischen Seebund?
377 v. Chr. gab es noch einen weiteren Seebund (der so genannte 2. attische Seebund) allerdings verkleinert. Der Bund zerbrach jedoch bald wieder und Athen büßte damit endgültig seine Macht ein.