Wie sah es in der griechischen Unterwelt aus?

      Griechische Unterwelt: Das Reich des Hades

      Nicht nur das Leben, sondern auch der Tod wurde bei den alten Griechen von den Göttern bestimmt. Nach ihrem Glauben fuhr die Seele eines Verstorbenen nach dem Tod in die griechische Unterwelt hinab – ein dunkles, geheimnisvolles Reich unter der Erde. Dort herrschte der Gott Hades, der Bruder des mächtigen Zeus. Viele Griechen fürchteten ihn so sehr, dass sie seinen Namen kaum auszusprechen wagten.

      Hades – der Gott der Unterwelt

      Der Gott Hades war kein böser Dämon, sondern der Herrscher über die Toten. Er sorgte für Ordnung im Jenseits und entschied, wohin die Seelen kamen. Trotzdem stellten sich die Griechen das Leben nach dem Tod nicht besonders angenehm vor.
      In der Unterwelt lauerten auch schreckliche Wesen – wie die Erinnyen, geflügelte Ungeheuer mit Schlangenhaaren, die Sünder verfolgten und bestraften. So jedenfalls haben sich das die Griechen vorgestellt. 

      Wusstest du schon?

      Wusstest du, dass die Griechen glaubten, Flüsse wie der Styx bildeten die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Toten? Wer ihn einmal überquert hatte, konnte nie wieder zurückkehren.

      Der Weg in die Unterwelt: Über den Fluss Styx

      Um überhaupt in das Reich des Hades zu gelangen, mussten die Toten den Fluss Styx überqueren. Dort wartete der finstere Fährmann Charon, der die Seelen nur gegen Bezahlung übersetzte.
      Darum legten die Griechen den Verstorbenen ein Geldstück in den Mund. Nur wer den „Fährpreis“ hatte, durfte über den Fluss – alle anderen irrten ewig am Ufer umher.

      Aber selbst wer Charon bezahlt hatte, war noch lange nicht sicher angekommen. Denn am Tor der Unterwelt stand der furchterregende Cerberus, der dreiköpfige Hund, der den Eingang bewachte und niemanden hinausließ.

      Die Orte der Unterwelt: Erebos, Tartaros und Elysion

      Die Unterwelt war kein einheitlicher Ort, sondern bestand aus mehreren Bereichen:

      • Im Erebos mussten die Seelen zuerst ihre Sünden sühnen.
      • Besonders böse Menschen wurden im Tartaros bestraft – dort herrschte Dunkelheit und Kälte.
      • Wer jedoch ein gutes Leben geführt hatte, kam in das Elysion (oder die Elysischen Gefilde). Dort war es hell, friedlich und schön – fast wie ein Paradies.

      Die Sage von Orpheus und Eurydike

      Manche Sterblichen durften die Unterwelt betreten und wieder verlassen – zum Beispiel Herakles oder Odysseus.
      Berühmt ist aber vor allem die traurige Geschichte von Orpheus und Eurydike:

      Orpheus, ein begabter Sänger, wollte seine verstorbene Frau Eurydike aus der Unterwelt zurückholen. Mit seiner Musik verzauberte er Hades und durfte sie mitnehmen – unter einer Bedingung: Er durfte sich nicht nach ihr umdrehen, solange sie im Reich der Toten waren.
      Doch Orpheus war zu neugierig. Er drehte sich um – und verlor Eurydike für immer.

      Fazit: Angst, Hoffnung und Gerechtigkeit im Jenseits

      Die griechische Unterwelt war für die Menschen ein Ort voller Angst, aber auch Hoffnung. Sie glaubten, dass jeder nach dem Tod bekam, was er verdient hatte – Strafe oder Frieden.
      Und selbst wenn niemand gern dorthin ging, wussten die Griechen: Ohne Hades und sein Reich gäbe es keine Ordnung zwischen Leben und Tod.

      Teste dein Wissen über die griechische Unterwelt

      1. Wer war Hades in der griechischen Mythologie?
      Hades war der Gott der Unterwelt und Bruder von Zeus und Poseidon. Er herrschte über die Seelen der Toten und sorgte für Ordnung im Reich unter der Erde.


      2. Wie kamen die Toten in die Unterwelt?
      Nach dem Tod musste die Seele eines Menschen den Fluss Styx überqueren. Der Fährmann Charon brachte sie hinüber – aber nur, wenn sie ihm eine Münze als Bezahlung geben konnte.


      3. Wer bewachte den Eingang zur Unterwelt?
      Der Eingang wurde vom dreiköpfigen Hund Cerberus bewacht. Er ließ niemanden hinein oder hinaus, der keine Erlaubnis hatte.


      4. Was ist der Unterschied zwischen Elysion und Tartaros?
      Das Elysion war ein schöner, friedlicher Ort für gute Menschen – fast wie ein Paradies. Im Tartaros dagegen wurden die bösen Seelen bestraft.


      5. Warum ist die Geschichte von Orpheus und Eurydike so bekannt?
      Orpheus wollte seine geliebte Eurydike aus der Unterwelt zurückholen. Doch als er sich zu früh nach ihr umdrehte, verschwand sie für immer. Diese Sage zeigt, wie stark Liebe – und Neugier – sein können.