Die Griechen liebten Säulen

      Wie sahen die griechischen Säulen aus?

      Ohne Säulen gäbe es keine Tempel in Griechenland. Und weil die Griechen die Säulen so liebten, haben sie gleich mal drei verschiedene Säulenarten "erfunden". Na ja, so richtig erfunden vielleicht nicht, aber sie haben diese "entworfen" und einen ganz eigenen Stil entwickelt. So unterscheiden wir bis heute verschiedene Säulenarten.

      Was ist das Kapitell?

      Das Kapitell ist der obere Abschluss einer Säule. Es liegt zwischen dem Säulenschaft und dem waagerechten Teil darüber. Das Kapitell verteilt das Gewicht und ist oft kunstvoll gestaltet, zum Beispiel bei dorischen, ionischen oder korinthischen Säulen.

      Drei verschiedene Säulenarten

      Jede griechische Säule besitzt zunächst einmal einen Fuß, den man auch als Basis bezeichnet. Auf dem Fuß sitzt nun die eigentliche Säule, die auch Säulenschaft heißt. Und ganz obendrauf liegt das Kapitell, das die Säule vervollständigt. Alle drei Säulentypen bestehen aus diesen drei Teilen, die aber unterschiedlich aussehen, je nachdem, in welcher Region oder auch zu welcher Zeit sie entstanden sind. Wir stellen dir drei Säulentypen noch einmal im Einzelnen vor:

      Die dorische Säule

      Die älteste Säulenart ist die dorische Säule. Diese findet man in erster Linie auf dem griechischen Festland. Dorische Säulen sind stämmig und schlank, benötigen auch keinen Fuß und tragen ein einfach gehaltenes Kapitell. Die dorische Säule bezeichnet man aufgrund ihrer kräftigen Säulenform oft als “männlich”.

      Die ionische Säule

      Der zweite Säulentyp kommt da schon eleganter daher. Die ionische Säule ist auch die jüngere Säulenform. Dieser Stil war vor allem in den Kolonien im Osten Kleinasiens beliebt. Der Säulenschaft steht auf einer Basis und endet in einem Kapitell, das schneckenförmig gerollt ist. Diese schneckenförmigen Verzierungen nennt man auch Voluten. Die ionische Säule ist höher und schlanker als die dorische.

      Die korinthische Säule

      Noch reicher verziert als die ionische Säule ist die korinthische. Das Kapitell ist mit Akanthusblattmustern bedeckt. Was ist das nun wieder? Hierbei handelt es sich um eine Distelart, die im Mittelmeerraum vorkommt. Diese Säulenart ist die jüngste der griechischen Säulen und wurde von den Griechen nicht so häufig genutzt wie die beiden anderen. Aber die Römer schätzten sie sehr. Und auch später hat man gerne auf diese Säulenart zurückgegriffen, sogar das Kapitol in Washington (in den Vereinigten Staaten), das im 18. Jahrhundert gebaut wurde, besitzt korinthische Kapitelle. 

      Auch in späterer Zeit wurde der Baustil der Antike gerne nachgeahmt. Diese Art zu bauen, nennt man auch Klassizismus.

       

      Frag doch mal!

      1. Warum waren Säulen für die Griechen so wichtig?
      Säulen trugen die Tempel und waren ein wichtiges Gestaltungselement der griechischen Architektur.

      2. Wie heißen die drei griechischen Säulenordnungen?
      Sie heißen dorische, ionische und korinthische Säule.

      3. Welcher Teil der Säule heißt Kapitell?
      Das Kapitell ist der obere Abschluss der Säule, der zwischen Säulenschaft und dem waagerechten Teil darüber liegt.

      4. Welche Säulenart erkennt man an schneckenförmigen Verzierungen?
      Die ionische Säule erkennt man an ihren schneckenförmigen Verzierungen, den Voluten.

      5. Welche Säulenart ist besonders reich verziert?
      Die korinthische Säule ist am reichsten verziert, zum Beispiel mit Akanthusblättern.