Viele Geheimnisse zeichnen die Linearschrift A aus
Wir wissen, dass es im minoischen Kreta mindestens drei verschiedene Schriften gegeben haben muss. Die kretische Hieroglyphenschrift, die der Schrift der Ägypter sehr ähnlich gewesen ist. Und die so genannten Linearschriften A und B.
Die Hieroglyphenschrift gab es vom Ende des 3. Jahrtausends bis 1600 v. Chr. Diese leitet sich von der ägyptischen Schrift ab. Die Kreter betrieben mit den Ägyptern ja Handel und kannten wohl daher auch die Schrift der Ägypter.
Die Linearschrift A wurde zur Zeit der so genannten Zweiten Palastzeit verwendet und ist bisher noch nicht entziffert worden, denn es gibt bisher zu wenige Dokumente, die in dieser Schrift verfasst wurden. Um diese Schrift ranken noch viele Geheimnisse und wer weiß, ob wir sie jemals entziffern lernen? Auf dem oberen Foto siehst du zum Beispiel Bruchstücke von Täfelchen, die in der Linearschrift A verfasst wurden.
Die Linearschrift B lässt sich entziffern
Nur die Linearschrift B konnte entziffert werden. Jedenfalls sind alle kretischen Tontafeln mit diesen Schriften Dokumente aus der Verwaltung. Hier wurde aufgeschrieben, wieviel Steuern die Menschen zu zahlen hatten und wie die Lebensmittel verteilt wurden. Wie diese Schrift ausgesehen hat, siehst du auf dem unteren Foto.
Warum heißt diese Schrift nun Linear A oder B? In der Linearschrift gbt es Strichzeichen, das sind senkrechte, waagrechte oder auch schräg geritzte Linien. Diese stehen für bestimmte Laute oder auch Silben. Im Wortschatz der mykenischen Schrift kennen wir auch schon Worte, die uns durchaus vertraut sind. Mate-re steht für "Mutter" und pa-te für "Vater" zum Beispiel. Wa-ka heißt "Wagen" oder ne-wa bedeutet so viel wie "neu".
So wissen wir leider bis heute nur sehr wenig darüber, wie das Leben auf Kreta im 2. Jahrtausend v. Chr. genau ausgesehen hat.