Die Königsgräber von Mykene
Die frühesten Spuren, die uns die Mykener hinterlassen haben, sind die berühmten Königsgräber von Mykene. Im 19. Jahrhundert fanden hier Archäologen große, mit Steinen verkleidete Schachtgräber, die wohl aus der Zeit um 1650 v. Chr. stammen. Die Mykener haben ziemlich sicher an ein Leben nach dem Tod geglaubt, denn sie haben ihren Toten wertvolle Beigaben mit ins Grab gegeben. Einige mykenische Götter wie zum Beispiel der Meeresgott Poseidon oder der Himmelsgott Zeus wurden später von den Griechen übernommen.
Die Mykener waren echte Krieger
Auch die Mykener lebten wie die Minoer in Palästen. Regiert wurden sie von einem König. Aber die Mykener gaben sich viel kriegerischer als die Minoer. Das wissen wir wieder von den Wandmalereien. Die sind allerdings leider nicht so gut erhalten. Aber hier ging es um Jagd, um Kampf, um Soldaten, die ihre Speere schwangen oder auch auf den Streitwagen hinter dem Feind herjagten. Und in den Gräbern der Mykener fand man Waffen als Grabbeigaben. Wie anders sah da die Welt der Minoer mit ihren Wandmalereien aus. So friedlich und überhaupt nicht kriegerisch. Die Paläste der Mykener waren schwer befestigt. Riesige Mauern, die aus gewaltigen Steinblöcken bestanden, schützten die Paläste. So waren die Mykener die erste Kriegerkultur auf griechischen Boden.
Die griechische Sprache wird bis heute gesprochen
Die Mykener eroberten Kreta und übernahmen viel von der minoischen Kultur. So entwickelten sie aus der minoischen Schrift eine eigene Schrift, die wir als "Linear-B-Schrift" bezeichnen. Auf Kreta wurden Tontafeln mit Texten dieser Schrift entdeckt. Lange rätselten die Forscher und erst im Jahr 1952 konnte der Engländer Michel Ventris die Schrift entziffern.
Die Linear-B-Schrift ging der griechischen Schrift voraus
Diese Linear-B-Schrift der Mykener war eine Vorform des Altgriechischen und somit auch der heutigen griechischen Sprache. Ist doch das Griechische neben dem Chinesischen die einzige Sprache, die ohne Unterbrechung bis heute gesprochen wird.
Das Ende der mykenischen Kultur bleibt ein Geheimnis
Doch auch die mykenische Kultur ist untergegangen, man setzt das Ende der Mykener so etwa um 1200 v. Chr. an. Vielleicht gab es mal wieder ein Erdbeben oder schlechte Ernten oder einen schrecklichen Krieg? Wieder tappen die Wissenschaftlicher im Dunkeln. Die wahren Ursachen für den Untergang der mykenischen Kultur kennen wir noch nicht. Doch wir wissen, dass in dieser Zeit um 1200 v. Chr. viele Städte im östlichen Mittelmeer vernichtet wurden. Auch die Ägypter berichten über das Angreifen der so genannten Seevölker. Auch das Reich der Hethiter ging zu dieser Zeit unter. Wenn wir auch über die mykenischen Könige sehr wenig wissen, so leben sie trotzdem bis heute weiter, in den vielen Sagen und Mythen. Die bekannteste griechische Sage ist die, die vom Krieg in und um Troja erzählt.