Warum wurden die Handwerker im alten Griechenland verachtet?
Das Handwerk und die Menschen, die davon lebten, wurden in der Gesellschaft des antiken Griechenland zum Teil nicht sehr beachtet. Das Ideal des Griechen war, nicht durch handwerkliche Arbeit für andere seinen Unterhalt zu beziehen. Jeder strengte sich an, die Dinge des täglichen Bedarfs selbst herzustellen. Dazu zählten Handwerkszeug und auch Kleidung. Das machten viele Griechen selbst.
Im Laufe der Zeit wuchs die Bedeutung des Handwerks
Erst im 5. Jahrhundert v. Chr. trug das Handwerk wesentlich zum Wohlstand bei. Die Vorurteile gegenüber Handwerkern gab es aber weiterhin. So schreibt Aristoteles, dass in Theben Bürger nur dann an der Regierung teilnehmen durften, wenn sie 10 Jahre lang nicht im Handwerk und Handel tätig gewesen waren.
Diese Ansicht vertraten Athener und Spartaner. In beiden Stadtstaaten waren überwiegend Sklaven und Metöken Handwerker. Und diese wurden ja verachtet. In anderen Teilen Griechenlands und Kleinasiens konnten wohlhabende und bedeutende Handwerker aber durchaus hohes Ansehen gewinnen.
Zur Zeit des Perikles wuchs die wirtschaftliche Bedeutung des Handwerks in Athen. Ein großer Teil der Athener lebte von diesen Einkünften. Das haben die Griechen dann schon erkannt.
Familien verkauften die Produkte, die sie selbst nicht verbrauchen konnten, auf dem Markt. Die schweren körperlichen Arbeiten wurden von Sklaven und Metöken geleistet. Der Bürger arbeitete selten. Dafür hatte er gar keine Zeit, denn die Bürger nahmen an den Sitzungen der Volksversammlung und der Gerichte teil. Dafür erhielten sie auch noch Geld, die so genannten Tagungsgelder.
Große Betriebe gab es in dieser Zeit nicht. Viele Handwerker hatten weniger als 50 Beschäftigte. Nur in den Bergwerken wurde eine große Anzahl von Sklaven beschäftigt.