Sklaverei Griechenland

      Menschen als Besitz

      Heute können wir uns kaum vorstellen, dass Menschen anderen Menschen gehören konnten. Doch im antiken Griechenland war das ganz normal. Viele Familien besaßen Sklaven, die für sie arbeiteten. Sklaven hatten keine eigenen Rechte – sie waren Eigentum ihrer Herren. Sie mussten alle möglichen Arbeiten verrichten: putzen, kochen, Wasser holen oder auf den Feldern arbeiten. Besonders schlimm war es für die Sklaven, die in den Silberbergwerken von Laurion im Süden Griechenlands arbeiten mussten. Dort war es eng, heiß und gefährlich. Oft mussten sogar Kinder in die engen Stollen kriechen, weil Erwachsene keinen Platz fanden. Bis zu 30.000 Sklaven arbeiteten dort – Tag und Nacht.

      Sklaven mit verschiedenen Aufgaben

      Nicht alle Sklaven arbeiteten in den Minen oder auf Feldern. Manche lebten in den Häusern reicher Familien, wo sie als Diener, Köchinnen, Kindermädchen oder Lehrer arbeiteten. Es gab sogar Sklaven, die als Polizisten eingesetzt wurden. Solche Sklaven wurden besser behandelt als andere, aber sie blieben trotzdem nicht frei – sie gehörten ihren Herren.

      Sklaverei im antiken Griechenland: Woher kamen die Sklaven?

      Die meisten Sklaven kamen aus fremden Ländern. In der Antike führten die Griechen viele Kriege. Wenn sie siegten, nahmen sie die besiegte Bevölkerung gefangen. Frauen und Kinder wurden oft als Sklaven verkauft, während viele Männer getötet wurden – aus Angst, sie könnten sich später rächen. Mit der Zeit erkannten die Griechen, dass Sklaven wertvoll sein konnten. So begann ein richtiger Handel mit Menschen.

      Sklavenmärkte in Griechenland

      Ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. entstanden in vielen Städten Sklavenmärkte. Der bekannteste befand sich auf der Insel Chios, aber auch in Athen, Korinth, Kreta und Delos gab es große Märkte. Dort wurden Sklaven wie Waren verkauft. Sie trugen Schilder um den Hals, auf denen ihr Alter, Beruf, Preis und mögliche Mängel standen. Ein Kind kostete etwa 70 Drachmen, eine Ziege dagegen nur 10. Ein einfacher Arbeiter war so teuer wie ein Schaf, ein gebildeter Lehrer konnte so viel kosten wie ein ganzes kleines Landgut. Teure Sklaven wurden meist besser behandelt, denn sie waren eine große Investition. Trotzdem blieben sie Besitz anderer Menschen.

      Wie viele Sklaven gab es?

      In manchen griechischen Stadtstaaten bestand ein Drittel der Bevölkerung aus Sklaven. Ohne sie wäre das tägliche Leben kaum möglich gewesen. Sie arbeiteten in der Landwirtschaft, im Haushalt, im Bergbau und im Handwerk – und hielten damit die Wirtschaft am Laufen.

      Wusstest du schon?

      Der berühmte Philosoph Aristoteles glaubte, dass Sklaven „von Natur aus zum Dienen bestimmt“ seien. Heute wissen wir, dass das falsch ist – niemand wird als Sklave geboren, jeder Mensch hat die gleichen Rechte.

      Ein Widerspruch zur Demokratie

      Das ist schwer zu verstehen: Ausgerechnet die Griechen, die Demokratie und Volksbeteiligung erfanden, hielten gleichzeitig Sklaven. Freiheit galt nur für freie Männer, nicht für Frauen, Kinder oder Sklaven. Erst viele Jahrhunderte später begann man zu begreifen, dass alle Menschen gleich viel wert sind.

      Sklaverei heute

      Sklaverei ist heute weltweit verboten. Aber leider gibt es auch heute noch moderne Formen der Sklaverei – etwa Kinder, die arbeiten müssen, statt zur Schule zu gehen, oder Menschen, die unter Zwang arbeiten. Darum ist es wichtig, genau hinzusehen und zu wissen, dass Freiheit nicht selbstverständlich ist.

      Was weißt du über Sklaverei im alten Griechenland?

      1. Was war ein Sklave im antiken Griechenland?
      Ein Mensch, der einem anderen gehörte und keine eigenen Rechte hatte.

      2. Wo arbeiteten die meisten Sklaven?
      In Haushalten, auf Feldern, in Werkstätten oder in den Silberbergwerken von Laurion.

      3. Wie kamen die Griechen an Sklaven?
      Oft wurden Menschen in Kriegen gefangen genommen und dann verkauft.

      4. Wo gab es große Sklavenmärkte?
      Zum Beispiel auf der Insel Chios, in Athen, Korinth, Kreta und Delos.

      5. Was kostete ein Kind auf dem Sklavenmarkt?
      Etwa 70 Drachmen, eine Ziege dagegen nur 10.

      6. Gab es in Griechenland viele Sklaven?
      Ja, in manchen Stadtstaaten war etwa ein Drittel der Bevölkerung versklavt.