Was ist Demokratie überhaupt?
In unserer Zeit scheint es uns selbstverständlich zu sein, dass das Volk herrscht, und viele moderne Staaten haben als Staatsform eine Demokratie. So ist das zumindest in Europa. Doch der Weg dorthin war ein langer und auch um die Demokratie müssen Menschen immer wieder von Neuem kämpfen und sich bemühen. Auch gibt es neben den Demokratien viele Staaten auf der Welt, die noch keine Demokratie als Herrschaftsform haben oder nur eine Scheindemokratie. Aber was ist überhaupt, eine Demokratie?
Du musst dir vorstellen, dass es für die meisten Menschen in der Antike außergewöhnlich war, dass das Volk mitentscheiden sollte. Viele Jahrhunderte, besser Jahrtausende, gab es Stammesfürsten oder auch Könige, die entschieden, was gemacht werden sollte. Das Volk hatte sich zu fügen und unterzuordnen. So etwas wie Mitspracherecht und Entscheidungsgewalt waren für die meisten Menschen Fremdwörter, mit denen sie gar nichts anfangen konnten.
Die Athener wagten als erste die Demokratie
Doch die Athener wagten es im 5. Jahrhundert v. Chr., eine Demokratie einzurichten. Das ging auch nicht von heute auf morgen, sondern war eine Entwicklung über viele Jahre. Auch darfst du dir die Demokratie in Athen nicht wie unsere heutige Demokratie vorstellen. Trotzdem: Unsere Vorstellung, wie ein Staat zu regieren ist, stammt ursprünglich von den Athenern. Die modernen Staatsdenker haben den Grundgedanken später, sagen wir mal, ein bisschen ausgebaut und abgewandelt.
Was ist eine Demokratie und wie war es vorher?
Athen wurde zunächst von Adeligen regiert. Diese entschieden, wie die Menschen zu leben hatten, und die meisten waren rechtlos, vor allem die Bauern. Sie mussten sich oft verschulden, konnten ihre Schulden dann nicht mehr bezahlen und mussten sich selbst verkaufen. Das nennt man Schuldknechtschaft. Erst der Staatsmann Solon hat die Bauern befreit und damit den ersten Schritt in Richtung Demokratie getan.
Die Reformen des Solon
Solon lebte um 640 bis 561 v. Chr. Er war ein großer Dichter und Denker und zählt zu den sieben Weisen der Antike. Er entstammte dem athenischen Hochadel. Heute sieht man ihn als Staatsmann, der vielleicht nicht die Demokratie erfunden, aber ihr den Weg gewiesen hat. So beendete Solon die Schuldknechtschaft der Bauern und führte sogenannte Landreformen durch. Das bedeutet, dass Solon dafür sorgte, dass viele Bauern wieder mehr Land bekamen, das sie bebauen konnten. Dadurch ging es den Bauern besser, aber auch dem Staat.
Zur Zeit des Solon waren viele Bauern sehr arm und konnten sich und ihre Familien nicht mehr ernähren. Solon kaufte auch viele Bauern aus der Sklaverei frei. In der Folge bebauten sie wieder ihr eigenes Land und verkauften ihre Waren.