Rat der 500
Der Rat der 500 war ein neues Gremium, das Kleisthenes einführte. Jede der zehn Phylen schickte 50 Männer in diesen Rat. Er bereitete die wichtigsten Entscheidungen für die Volksversammlung vor und sorgte dafür, dass mehr Bürger an der Politik Athens beteiligt waren. Damit war er ein wichtiger Schritt hin zur demokratischen Ordnung.
Das Ende der Tyrannen in Athen
Nach der Herrschaft des Tyrannen Peisistratos gerieten seine Söhne Hippias und Hipparchos immer stärker unter Druck. Schließlich wurden sie vom Volk gestürzt. Dadurch entstand in Athen die Chance, die politische Ordnung neu zu gestalten. In dieser wichtigen Zeit, am Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr., trat Kleisthenes auf den Plan.
Der neue Rat der 500
Wie schon Solon war auch Kleisthenes ein Adeliger, der jedoch das Volk für sich gewinnen konnte. Seine wichtigste Neuerung war die Einführung eines neuen politischen Gremiums: des Rates der 500. Dieser Rat sollte helfen, die Macht gerechter zu verteilen und mehr Bürger an den Entscheidungen Athens zu beteiligen.
Was sind Phylen?

Um Athen politisch neu zu ordnen, teilte Kleisthenes die Bevölkerung in zehn Phylen ein. Diese Gruppen richteten sich nach den verschiedenen Landschaften Attikas: dem Binnenland, dem Küstenland und der Stadt Athen. Jede Phyle stellte 50 Mitglieder für den Rat, zusammen also die 500 Ratsmitglieder.
Die wichtigste Folge dieser Reform war, dass die Macht nicht länger nur beim Adel lag. Jetzt bekamen auch Menschen aus unterschiedlichen Regionen mehr Einfluss. Diese regionale Aufteilung war ein großer Schritt hin zu einer frühdemokratischen Ordnung.
Was bedeutet Ostrakismos?
Im Zusammenhang mit den Reformen des Kleisthenes entstand auch der Ostrakismos, das sogenannte Scherbengericht. Die Athener wollten verhindern, dass sich wieder ein Tyrann an die Macht drängte. Deshalb durfte jeder Bürger den Namen eines Mannes, den er für gefährlich hielt, auf eine Tonscherbe schreiben. Wer die meisten Stimmen bekam, wurde für zehn Jahre verbannt und durfte die Stadt in dieser Zeit nicht betreten.
Manchmal traf das sogar verdienstvolle Männer, die den Athenern zu mächtig geworden waren. Auch der berühmte Feldherr Themistokles wurde so aus Athen verbannt.

