Im 4. Jahrhundert v. Chr. drangen Gallier nach Mittelitalien vor und brachten die Römer in Bedrängnis. Die Gallier waren keltische Volksstämme, die über die Alpen nach Italien vorgedrungen waren.
Die Gallier in Rom
387 v. Chr. (andere Quellen sagen 390 v. Chr.) fielen die Gallier in Rom ein.
Schlacht an der Allia
Zuvor hatte es eine Schlacht an der Allia gegeben, einem Nebenfluss des Tiber zehn Kilometer nördlich von Rom. Die Römer traten mit sechs Legionen an, das sind etwa 40.000 Männer. Die Gallier besiegten die Römer, indem sie zuerst den einen Flügel der aufgestellten Soldaten überrannten, in dem vor allem junge, unerfahrene Legionäre standen. Dann griffen sie die Mitte und den anderen Flügel an. Diese Taktik war erfolgreich. Die Römer flohen zurück in ihre Stadt und verschanzten sich auf dem Kapitol. Dieser Hügel war befestigt und bot ihnen so zunächst Schutz. Die Gallier folgten ihnen jedoch und belagerten den Hügel. Sie zerstörten während der monatelangen Belagerung die Stadt und das Umland.
Einfall in Rom
Nachts, als die Römer schliefen, drangen die Gallier zum Kapitol vor. Die Gänse, die auf dem Kapitol lebten, schlugen Alarm und warnten die Römer. Allerdings konnte nicht verhindert werden, dass die Gallier Rom monatelang belagerten und plünderten. Gänse aber wurden seitdem in Rom besonders verehrt.
Ende der Belagerung
Darüber, warum die Gallier schließlich abzogen, gibt es mehrere Theorien. Eine besagt, dass die Römer ein hohes Lösegeld zahlen mussten, damit die Gallier sich zurückzogen. Möglich ist auch, dass die Gallier das warme Klima nicht vertrugen und an Krankheiten litten.
Nach dem Abzug der Gallier richteten die Römer ihre Stadt wieder her und begannen mit ihrer Befestigung. So wurde die alte Stadtmauer durch die Servianische Mauer ersetzt. Auch das Militär wurde neu organisiert. So wurde zum Beispiel das Kurzschwert statt des Speers zur vorherrschenden Waffe.