Drei Namen braucht der Römer!
Dass Cäsar eigentlich Gaius Julius Cäsar hieß, ist bekannt. Warum aber hatte er drei Namen und welcher ist denn nun der Vorname?
Vornamen
Die Römer bekamen bei ihrer Geburt einen Vornamen, genau wie bei uns. Der Vater wählte diesen Vornamen aus, und zwar am 9. Tag nach der Geburt. Bei einer Zeremonie erhielt das Baby den Namen und ein Amulett, die Bulla. Mit 14 Jahren legte der Junge das Amulett ab, denn nun war er erwachsen.
An Vornamen gab es nur eine kleine Auswahl. Beliebte Vornamen bei Jungen waren zum Beispiel Marcus, Gaius oder Lucius, aber auch Publius und Quintus gab es noch relativ häufig. In Inschriften kürzte man diese Namen meist ab und jeder wusste, dass ein T für Titus stand.
Mädchen hießen häufig Gaia oder Quinta. Sie erhielten ihren Namen und die Bulla schon am 8. Tag nach der Geburt. Allerdings galt bei ihnen der Vorname als weniger wichtig. Er wurde oft weggelassen und die Frauen dann unter der weiblichen Form des Nachnamens genannt. Die Schwester von Gaius Julius Cäsar war dann eben Julia.
Bei der Heirat war es ebenso: der Gentilname des Ehemannes (siehe: Nachnamen) wurde in der weiblichen Form zum Vornamen der Frau! Das Mädchen legte die Bulla übrigens auch erst mit der Heirat ab.
Nachnamen
Der Nachname war der Familienname oder Gentilname. Er wurde vom Vater vererbt. Er endet immer auf -ius. Berühmte Gentilnamen sind Flavius, Tullius oder Julius.
Cognomen
Ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. trugen viele Römer einen dritten Namen, das Cognomen. Es ist wie ein Rufname, den sein Träger aufgrund von Eigenschaften erhielt. Manchmal konnten diese Cognomen auch spöttisch sein. So leitet sich der Name Cicero von cicer = Kichererbse ab oder Crassus bedeutet "fett". Manchmal wurden diese Cognomen auch erblich. Scipio, Brutus und Caesar sind bekannte römische Cognomen.
Seit der Kaiserzeit erhielten auch Frauen oft ein Cognomen. So konnten Schwestern besser unterschieden werden, die ja sonst gleich hießen! Manchmal gab es auch den Zusatz maior für die ältere Schwester und minor für die jüngere.