Was aßen die Mayas?

Die meisten Maya lebten in Dörfern rund um die Städte, die Kult- und Handelszentren sowie Herrschersitz waren. In den Städten gab es Tempel und Ballspielplätze sowie die Häuser des Herrschers.
Auf dem Land wurden die Nahrungsmittel produziert. Vor allem Mais, Bohnen und Kürbis angebaut. Das Gemüse wurde gemeinsam in Mischkultur angebaut. Das nennt man auch Milpa. Die Felder entstanden durch Brandrodung. Alles, was dort vorher wuchs, wurde also abgebrannt. Die zurückbleibende Asche diente als Dünger. Dann baute man meist diese drei Pflanzen zusammen an. Dabei dient der Mais den Bohnen als Rankhilfe, die Bohnen liefern Stickstoff und die großen Kürbisblätter schützen den Boden vor dem Austrocknen.
Bevor etwas angebaut wurde, entschuldigte sich der Bauer bei den Göttern, weil er von ihrem Boden nahm. Das zeigt, wie wichtig die Religion bei den Maya auch im Alltagsleben war. Außerdem baute man auch Kakao, Süßkartoffeln und andere Pflanzen an. In trockenen Gebieten wurden die Felder künstlich bewässert, in Hanglagen legte man Terrassen an.
Gegessen wurde auch Fleisch. Man jagte Affen, Hirsche und Vögel. Außerdem hielt man sich eine Hunderasse ohne Fell, die eigens zum Schlachten gedacht war. Häufig stand auch Truthahneintopf auf dem Speiseplan.
Rituale der Maya
Es war bei den Maya ein Ritual, Babys den Kopf so zwischen zwei Bretter einzubinden, dass er sich länglich verformte. Die Schädelknochen eines Säuglings sind noch weich, deshalb tat das den Kleinen nicht weh. In unseren Augen wirkt dieses Ritual allerdings merkwürdig und wir empfinden solche verformten Köpfe nicht als schön. Üblich war das übrigens nicht nur bei den Maya, sondern auch bei anderen Völkern in Mittel- und Südamerika.
Zu den weitere Ritualen der Maya, die das Aussehen veränderten, gehörte, dass sie Perlen vor die Augen von Kleinkindern banden, damit sie schielten. Männer und Frauen feilten sich ihre Schneidezähne spitz zu. Auch durchbohrte man sich die Zunge mit spitzen Dornen. Dies war ein religiöses Ritual.
Maya und das Ballspiel

Ebenfalls religiösen Hintergrund hatte das rituelle Ballspiel, das die Maya wie die anderen mesoamerikanischen Kulturen, zum Beispiel die Olmeken, auch ausübten. Die ganze Mannschaft, die das Spiel verlor, oder vielleicht auch nur ihr Anführer, wurde nämlich den Göttern geopfert.
Die Ballspielplätze sahen nicht alle gleich aus. Sie hatten entweder die Form wie ein H (eher im Süden von Mexiko und auf Yucatán) oder wie ein I (eher im Norden) und waren unterschiedlich groß. Manche hatten schräge Seitenwände, andere gerade. Von den Seitenwänden konnte der Ball wohl wieder ins Spielfeld zurückspringen.
Das Ziel war es, den Ball in einen Zielring zu werfen oder mit ihm einen runden Markierstein zu treffen. Vermutlich war es auch das Ziel, den Ball in der Luft zu halten, da er die Sonne symbolisierte. Außerdem durfte er nur mit bestimmten Körperteilen berührt werden, was sich ebenfalls im Laufe der Zeit änderte. Das konnten dann Ellenbogen und Schultern sein, aber auch die Hüfte oder die Knie - aber wohl nicht Hände und Füße. Der Ball war aus Gummi und recht groß, wie man den Bildern entnehmen kann, die es davon gibt. Die Spieler trugen einen Hüftschutz.
Die genauen Regeln kennen wir nicht, aber sie änderten sich wohl auch im Laufe der vielen Jahrhunderte, in denen die Maya das Spiel spielten. So war die Größe der Mannschaften nicht immer gleich und vielleicht gab es manchmal auch nur eine Mannschaft, die gemeinsam spielte. Später gab es wohl auch keine Opfer mehr und das Ballspiel war der Mittelpunkt von großen Festen.
Ähnliche Spiele werden übrigens in Mittelamerika noch heute gespielt - aber natürlich auch ohne Opfer. Sie heißen heute Ulama oder Pok-a-tok. Im Pok-a-tok gibt es sogar Weltmeisterschaften.

Wie sahen die Mayas aus?
Frauen trugen Kleider, die wie ein langes Hemd aussahen. Männer trugen einen Lendenschurz. Auch Schmuck war beliebt. Man trug Armreifen, Ohrringe und Halsketten. Sogar Tätowierungen waren üblich und als Körperschmuck weit verbreitet. Die Haare trug man lang und zu einem Zopf hochgebunden.
Der Herrscher trugen natürlich mehr als nur den Lendenschurz, der übrigens Ex heißt. Darüber trug er ein Hüfttuch, einen Rock und eine Jacke, die mit Federn geschmückt war. Auch die Sandalen waren reich verziert. All diese Kleidung wurde häufig aus Jaguarfell angefertigt. Dazu trug er Schmuck. Es gab nicht nur Fingerringe, sondern auch solche für die Nase und die Unterlippe.
In den Dörfern war es üblich, dass die Mädchen ihren Müttern beim Kochen und Weben halfen. Die Jungen hingegen gingen mit den Vätern zur Jagd und aufs Feld. War der Vater Töpfer oder Handwerker, lernte der Sohn ebenfalls dieses Handwerk.
Architektur der Maya: Wie bauten die Maya Häuser?

Die Häuser der Maya hatten offene Durchgänge. Man konnte also keine Tür schließen. Glocken hingen an Schnüren am Eingang. So konnte man hören, wenn jemand kam. Gedeckt waren die Häuser mit Palmstroh. Es gab keine Fenster. Als Haustiere hielt man Hunde und Truthähne.
In den Städten legte man große Plätze an, die üblicherweise an drei Seiten umbaut waren. Typisch in der Architektur ist das Kraggewölbe. Das ist ein falsches Gewölbe, bei dem die Steine durch Druck von oben stabil gehalten werden. Bei einem echten Gewölbe hingegen stabilisieren sich die Steine selbst. Um überhaupt zu halten, sind Kraggewölbe immer recht steil. Rundgewölbe waren in ganz Mesoamerika unbekannt, bis die Spanier erschienen.